Die Ultraschallwellen führten in der Mischung zu der Bildung von kleinen, nur wenigen Mikrometern großen Blasen. Diese dehnten sich zunächst aus, um danach in Sekundenbruchteilen zusammenzubrechen. Dadurch wurde eine große Menge an chemischer Energie freigesetzt, was zu einem Aufbrechen der Doppelbindungen der Monomere führte ? es bildeten sich so genannte Radikale der Methylmethacrylat-Moleküle. Diese Radikale konnten sich dann zu langen, aus mehreren Monomeren aufgebauten Polymeren zusammenfinden. Die Länge der auf diese Weise hergestellten Polymere ließ sich zudem durch die Dauer der Ultraschallbestrahlung steuern.
Zur Herstellung von Polymeren werden derzeit zumeist umweltschädliche Chemikalien, so genannte organische Peroxide, eingesetzt, die die Bildung von Radikalen einleiten. Die neue Technik kommt hingegen dank der Ultraschallbestrahlung vollkommen ohne schädliche Stoffe aus.
In der Fachwelt bezeichnet man den Vorgang der Blasenbildung durch Schallwellen als Kavitation (cavitation) oder Sonolumineszenz. Bis vor wenigen Monaten hatten Forscher noch die Hoffnung, dass die bei der Kavitation freiwerdende Energie zur Herstellung von Fusionsreaktoren genutzt werden könnte. Mittlerweile hat sich allerdings herausgestellt, dass die beim Kollaps der Blasen erreichten Temperaturen bei weitem nicht zum Einleiten einer Kernfusion ausreichen. Die Arbeit der niederländischen Forscher kommt daher zu einem für die Kavitationsforschung günstigen Zeitpunkt.