Baskaran zeigt nun in seiner mathematischen Untersuchung, dass derartige Anregungen in Graphit nicht nur langlebig sind, sondern sich auch in Form eines Stroms über weite Strecken ohne großen Energieverlust ausbreiten können. Dies hängt damit zusammen, dass Graphit kein Halbleiter, sondern ein so genanntes Halbmetall ist ? seine Bandlücke ist gleich null.
Die Spinonen können aus Elektron-Loch-Paaren erzeugt werden und sich dann durch den Graphitkörper fortbewegen. Baskaran glaubt, dass ein derartiger Spinstrom auch in Kohlenstoffnanoröhren möglich sein sollte. Auf Spinonen basierende Logikbausteine könnten daher in hochintegrierten, auf Kohlenstoffnanoröhren basierenden Chips eingesetzt werden.
Der Transport von in Spin codierten Informationen mittels eines Spinonen-Stroms würde Aufgrund der Abwesenheit einer elektrischen Ladung weniger von Streuungen an Atomen oder Festkörperdefekten beeinflusst werden als ein Strom negativ geladener Elektronen. Die Ausnutzung des Elektronenspins zur Herstellung neuartiger mikroelektronischer Geräte ist ein in den letzten Jahren entstandenes aktives Forschungsfeld ? die sogenannte Spintronik. Ob dies nun durch eine Spinonik ergänzt wird, muss sich erst noch in Experimenten zeigen.