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Forscher spinnen hauchdünne Fäden aus Nanoröhrchen

Technik|Digitales

Forscher spinnen hauchdünne Fäden aus Nanoröhrchen
Leitfähig, ausgesprochen stabil und hitzebeständig: Milliardstel Meter (Nanometer) dünne Röhrchen aus Kohlenstoff begeistern immer mehr Wissenschaftler mit ihren faszinierenden Eigenschaften. Nun gelang es chinesischen Forschern, bis zu 30 Zentimeter lange Fäden aus den mikroskopisch dünnen Röhrchen zu spinnen. Über den Herstellungsprozess und mögliche Anwendungen berichten sie im Fachblatt “Nature”.

Wir fassen ins Auge, dass reine Nanoröhrchen wie diese für eine Vielfalt von makroskopischen Anwendungen gewoben werden könnten, wie zum Beispiel für kugelsichere Westen, schreiben Kaili Jiang und seine Kollegen von der Tsinghua Universität in Peking. Ohne ein zusätzliches Bindemittel konnten die Forscher lange Fäden aus dem Nanomaterial spinnen. Grundlage bildete ein ganzes Bündel von Nanoröhrchen, die sie gezielt auf einem Substrat aus Silizium wachsen ließen.

Mit einer Methode, die mit dem Spinnen von Fäden aus einzelnen Seidenfasern verglichen werden kann, erhielten sie rund 200 Millionstel Meter (Mikrometer) dicke und bis zu 30 Zentimeter lange Fäden. “Wir schätzen, dass aus einem etwa einen Quadratzentimeter großen Areal bis zu zehn Meter lange Fäden generiert werden können”, berichten Kaili und Kollegen.

Die Dicke des Nanogarns könne prinzipiell durch die Größe der Spitze kontrolliert werden, mit der der Faden aus dem Wust von Nanoröhrchen aufgenommen werde. Um die Leitfähigkeit des Nanofadens zu prüfen, spannten die Forscher diesen zwischen zwei Metall-Elektroden vergleichbar mit der Wendel einer Glühbirne ein. Unter Vakuum sendete der Faden drei Stunden lang bei 70 Volt Licht aus und die Leitfähigkeit erhöhte sich dabei um rund 13 Prozent. Ebenso konnte so die Zugfestigkeit des Faden von rund einem Millinewton auf mehr als das Sechsfache gesteigert werden. Besonders diese hohe Stabilität der hauchdünnen Fäden verspricht zahlreiche Anwendungen.

Jan Oliver Löfken
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