Die Grundwerkzeuge jedes Schneiders – Maßband und Stecknadeln ? könnten schon bald der Vergangenheit angehören. Vielmehr wird das Maßnehmen in Zukunft von einem Ganzkörperscanner ausgeführt werden, der die Silhouette des menschlichen Körpers abtastet. Eine Gruppe amerikanischer Studenten entwickelt derzeit ein Computerprogramm, das aus diesen Informationen maßgeschneiderte Anzüge herstellt, berichtet die Cornell Universität.
Die von
Susan Ashdown von der Cornell Universität angeführte Designergruppe verwendet einen von einer französischen Firma entwickelten Ganzkörperscanner und eine speziell für die Herstellung von Textilien programmierte Computersoftware. Um einen Maßanzug herzustellen, tastet der Scanner in einem ersten Schritt den Körper der Versuchsperson ab. Danach wird ein dreidimensionales Rasterbild aus mehr als 300.000 Punkten erzeugt.
Nun müssen nur noch die Art sowie die Form der gewünschten Textilien ausgewählt werden, und der Computer erzeugt automatisch die Schnittmuster der gewünschten Kleidung. Aufgabe der Studenten ist es, dieses Verfahren so benutzerfreundlich wie möglich zu gestalten.
Ashdown glaubt, dass die Ganzkörperscanner den Kleiderkauf revolutionieren werden. Der potenzielle Kunde müsste so seinen Körper nur einmal von einem Scanner abtasten lassen und könnte danach seine individuell hergestellten Kleider über das Internet einkaufen. Die Kleider treffen dann wenige Wochen später per Post ein. Sofern der Kunde in der Zwischenzeit nicht stark ab- oder zugenommen hat, sollten sie haargenau passen.
Stefan Maier