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Gewagte Theorie: Bewegung, die aus dem Nichts kommt

Astronomie|Physik Technik|Digitales

Gewagte Theorie: Bewegung, die aus dem Nichts kommt
Ein amerikanischer Wissenschaftler der Rockefeller Universität in New York behauptet, ein Körper könne in einem starken elektromagnetischen Feld einen Impuls aus dem leeren Vakuum aufnehmen. Somit sollte er sich praktisch aus dem Nichts plötzlich in Bewegung versetzen. Diese ungewöhnliche, aus der Vereinigung der klassischen Feldtheorien mit der Quantenmechanik abgeleitete Behauptung könnte schon bald im Labor überprüft werden. Darüber berichtet das Fachmagazin Physical Review Letters (Band 92 Artikel 020404).

In Alexander Feigels Theorie besitzt das Vakuum somit nicht nur eine Nullpunktsenergie, die sich durch das Auftreten kurzlebiger Photonen und Elementarteilchen bemerkbar macht, sondern auch einen „Nullpunktsimpuls“. Diese Nullpunktsschwingungen sind eine Konsequenz der Unschärferelation Heisenbergs.

Feigel hat nun mittels Methoden der klassischen Feldtheorie und der Quantenmechanik analysiert, wie sich ein Körper in einem mit starken elektromagnetischen Feldern durchsetzten Vakuum verhält. Dabei machte er die überraschende Entdeckung, dass aufeinander senkrecht stehende elektrische und magnetische Felder zu einer Bewegung des Körpers führen würden.

In dem von ihm durchgerechneten Beispiel wies die Richtung des elektrischen Feldes nach oben, das Magnetfeld hingegen zeigte nach Norden. Wenn sich nun virtuelle Photonen in diesen Feldern von Osten nach Westen durch einen Körper bewegen, so ist deren Impuls von dem von Photonen im Gegenverkehr verschieden. Diese Asymmetrie führt dann dazu, dass das Vakuum einen Impuls ungleich Null in eine bestimmte Richtung erhält. Da der Gesamtimpuls des aus dem Körper und dem Vakuum gebildeten Systems allerdings konstant bleiben muss, sollte der Körper dann einen entgegengesetzten Impuls erhalten ? er würde sich aus dem Nichts in Bewegung versetzen.

Um diesen Effekt beobachten zu können, müssen nur genügend starke elektrische und magnetische Felder erzeugt werden, sagt Feigel. In einem elektrischen Feld von 100000 Volt pro Meter und einem Magnetfeld der Stärke 17 Tesla etwa würde sich der Körper mit einer Geschwindigkeit von 50 Nanometern (Millionstel Millimeter) pro Sekunde bewegen. Feigel hofft, dass entsprechende Experimente schon bald durchgeführt werden können.

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