Eine Veränderung der Frequenz des Leselaserstrahls erlaubt zudem eine Änderung der Frequenz des gespeicherten Lichtimpulses. Die Forscher demonstrierten auch eine Umkehrung der Richtung des Lichtimpulses, was einer Umkehrung seiner zeitlichen Dynamik gleichkommt (Das Ende des Impulszuges verlässt das Gasvolumen bei einer Richtungsumkehr als erstes.).
Die hier aufgezeigte Manipulation von Lichtimpulsen durch kalte Atome sollte nach dem Willen der Forscher eine Reihe von interessanten Experimenten in der sogenannten Quanteninformatik ermöglichen. Diese Fachdisziplin beschäftigt sich mit Anwendungen der Wechselwirkung zwischen kohärenten Lichtstrahlen und Atomen zur Speicherung und Manipulation von Informationen.
Die Physik hinter dem Experiment von Marlan Scully ist relativ kompliziert. Der Schreiblaser regt elektronische Übergänge zwischen zwei Energieniveaus der Rubidiumatome an. Die Lichtimpulse des Signallasers sind nun mit einem Elektronenübergang zwischen einem dieser Energieniveaus und einem dritten resonant. Durch Quanteninterferenzeffekte wird der Impuls in dem Gas abgebremst und kann durch ein Ausschalten des Schreiblasers in diesem gefangen werden. Ein Einschalten des Schreiblasers würde den gefangenen Impuls nun wieder freisetzen.
Wenn stattdessen nun der räumlich versetzte Leselaser eingeschaltet wird, wird der Lichtimpuls nur durch die in der Zwischenzeit zum Ort des Leselaserstrahls diffundierten Atome freigesetzt. Die Amplitude des im Raum transportierten Lichtimpulses ist damit geringer als die des ursprünglichen Impulses. Eine Veränderung der Frequenz des Leselasers erlaubt des weiteren die Freisetzung des gefangenen Impulses mit einer der beiden Frequenzen des angeregten Elektronenübergangs der Rubidiumatome.