Amerikanische Forscher arbeiten an Wasserflaschen, die durch Sonnenlicht gekühlt werden. Dazu verbinden die Wissenschaftler Solarzellen mit einem elektrisch betriebenen Kühlelement zu einer Sandwichschicht. Zum Kühlen von Wohnräumen über die Fensterscheiben oder die Hauswänden funktioniert die Technik bereits. Mit zunehmender Miniaturisierung sind auch kältespendende Überzüge für Wasserflaschen oder Autoscheiben möglich.
Erste Prototypen zum Einfangen des Sonnenlichts zum Kühlen haben noch eine Dicke im Millimeter- bis Zentimeterbereich. Dessel und sein Team haben sie zu Demonstrationszwecken in das Dach ihres Institutsgebäudes eingebaut. Die
Solarzelle wandelt die Sonnenstrahlen in elektrische Energie um. Diese Energie nutzen die Forscher, um innerhalb bestimmter Materialien einen Temperaturunterschied zu erzeugen. Wissenschaftler nennen dies den thermoelektrischen Effekt. Durch den Temperaturunterschied lassen sich dann angrenzende Materialien nicht nur kühlen, sondern auch erwärmen.
In einem weiteren Schritt wollen die Forscher nun die Dicke des Gesamtsystems auf unter einen Millimeter drücken. Das sollte mit modernen Beschichtungstechnologien möglich sein, sagt Dessel. Ein solches Kühlsystem würde dann aus so genannten Dünnschichtsolarzellen bestehen. Auch die thermoelektrischen Materialien könnten als Film aufgebracht werden. Letztlich werden die zu kühlenden Objekte oder Behälter mit einer Glasur überzogen. Die Anwendungsmöglichkeiten erstrecken sich laut Dessel von der Temperaturkontrolle technischer Geräte über die Klimatisierung von Auto und Haus bis zum Kühlen von Getränkeflaschen.
Steven van Dessel ( Rensselaer Polytechnic Institute, Troy): Beitrag auf der Konferenz „Solar 2006“ in Denver (12. Juli 2006) ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer