Ein niedlicher Roboter kann den Rhythmus von Musikstücken erkennen und dazu tanzen. Außerdem reagiert der wie ein Miniaturschneemann aussehende Roboter auf Menschen in seiner Umgebung: Er wendet sich diesen zu und nickt mit dem Kopf. Die amerikanischen und japanischen Entwickler um Marek Michalowski von der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh wollen mit dem Gerät namens Keepon zeigen, dass Roboter besser von Menschen akzeptiert werden, wenn sie auf Geräusche und Bilder in synchroner Weise reagieren. So kann Keepon beispielsweise auch den rhythmischen Bewegungen von Personen mit seiner Körperhaltung folgen.
Der Miniroboter Keepon besteht aus zwei etwa tennisballgroßen, aufeinandergesetzten Kunststoffkugeln. In die obere Kugel sind als Augen zwei Kameras und als Nase ein Mikrofon eingesetzt. Dies gibt dem Roboter das Aussehen eines kleinen Schneemanns oder niedlichen Kuscheltiers für Kinder. Elektromotoren treiben in den Kugeln eine Mechanik an, durch die Keepon sich auf- und abbeugen, mit den Kopf nicken und ihn verdrehen kann.
Zum Tanzen erkennt ein Computerprogramm den Rhythmus der mit dem Nasenmikrofon aufgenommenen Musik. Eine Steuerelektronik setzt den Beat dann in eine synchrone Bewegung um. Ändert sich der Rhythmus, folgt auch Keepon in seiner Bewegung. Über die Augen erfasst der Roboter Köpfe oder Objekte in seiner Umgebung und wendet sich diesen ebenfalls in einer synchronen Bewegung zu (siehe Video).
Die Forscher wollen nun herausfinden, wie Kinder und Erwachsene auf den Roboter reagieren. Durch seine an äußere Reize angepassten Bewegungen gewinnt er an Lebendigkeit und könnte so eher von Kindern als Spielgenosse akzeptiert werden, hofft Michalowski. Auch in Gesprächssituationen könnten Roboter natürlicher wirken, wenn sie zur Stimme des Gesprächspartners oder beim eigenen Sprechen ihren Körper in charakteristischer Weise bewegen.
New Scientist, Onlinedienst ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer