„Eltern“ der Miniaturschneide sind die Augenklinik, die Abteilung Elektronische Bauelemente und Schaltungen der Universität Ulm sowie die Ulmer GFD Gesellschaft für Diamantprodukte mbH. Sie entsteht aus einer dünnen Diamantschicht, die in einem so genannten Plasma-CVD(Chemical Vapor Deposition)-Verfahren auf einen Siliziumträger „aufgedampft“ wurde. Die sehr glatten Schichten benötigen keine weitere Politur und können mit dem in Ulm entwickelten mikrotechnologischen Verfahren zu kleinen Klingen jedweder Form verarbeitet werden.
Gegenüber anderen Verfahren zur Diamantsynthese erzielt die Ulmer Gruppe mit ihren hochorientiert gewachsenen Diamantschichten (HOD) physikalische Eigenschaften, die in etwa denen von Naturdiamant entsprechen. Jedoch entfällt das herkömmliche Schleifen vollständig , wie es bei Klingen aus Naturdiamant erforderlich ist. Mit GFD-Diamant sind Klingenstärken von 60 Mikrometern und Klingenbreiten von unter einem Millimeter möglich. Als Nächstes peilen die Wissenschaftler eine weitere Verkleinerung der Klingen an, damit sie beispielsweise in Mini-Endoskopen eingesetzt werden können.