Die stabile Positionierung der Teilchen gelang durch einen chemischen Trick: Die Oberfläche der Nanoteilchen und die obere Glasplatte wurden mit unterschiedlicher Polarität elektrisch aufgeladen, so dass die Teilchen an der Platte aufgrund elektrostatischer Kräfte haften blieben. Diese Wechselwirkung war so stark, dass die hergestellten Teilchenstrukturen das Austrocknen der wässrigen Trägerflüssigkeit heil überstanden.
Van Blaaderen demonstriert auf diese Weise in seiner Arbeit die Herstellung von geordneten eindimensionalen Strukturen aus mit einem Goldkern versehenen Glasteilchen mit einem Durchmesser von nur 79 Nanometern. Die einzelnen Teilchen waren etwa einen Mikrometer voneinander entfernt. Derartige Strukturen könnten sich unter anderem zur Herstellung von winzigen elektromagnetischen Wellenleitern eignen. Daneben haben die Forscher zweidimensionale periodische Anordnungen aus Glasteilchen hergestellt und zudem nachgewiesen, dass derartige Strukturen als Ausgangspunkt zur Herstellung dreidimensionaler Nanoteilchen-Kristalle eingesetzt werden können. Diese Kristalle können als so genannte photonische Kristalle in integrierten optischen Schaltkreisen eingesetzt werden.
Die Gruppen von van Blaaderen und Albert Polman des FOM-Instituts haben auf dem Gebiet der auf chemisch hergestellten Nanoteilchen (so genannte Kolloide) basierenden photonischen Kristalle bereits seit Jahren Pionierarbeit geleistet. Mit immer raffinierteren Tricks gelingt es ihnen, die Teilchen in geordneten Strukturen anzuordnen und somit photonische Kristalle auf die gewünschten Wellenlängenbereiche abzustimmen.