Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Licht-Schalter dreht den Strom um

Astronomie|Physik Technik|Digitales

Licht-Schalter dreht den Strom um
Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Kyoto Universität in Japan hat eine Photodiode aus zwei langen Molekülketten entwickelt. Wenn die Ketten mit Licht bestrahlt werden, beginnt ein Strom zu fließen, dessen Richtung durch die Wellenlänge des Lichts bestimmt wird. Darüber berichtet das Fachmagazin Science (Band 304 Seite 1944). Derartige molekulare Dioden könnten in Zukunft bei der Entwicklung winzig kleiner elektronischer Schaltkreise aus Molekülen helfen.

Die von Shunsaku Kimura und seinen Kollegen untersuchte Anordnung besteht aus zwei langen Peptid-Molekülketten, die nebeneinander auf einer Goldunterlage befestigt sind (siehe Bild). An den freistehenden Enden der beiden Molekülstränge befinden sich zwei unterschiedliche Chromophorgruppen, die Licht einer jeweils genau bestimmten Wellenlänge absorbieren können ? in diesem Falle 351 oder 459 Nanometer.

Wenn die Ketten nun mit Licht einer dieser beiden Wellenlängen bestrahlt werden, so wird das entsprechende Chromophor energetisch angeregt, und ein Strom beginnt durch die Kette zu fließen. Der Clou besteht nun darin, dass die Stromrichtung in beiden Ketten unterschiedlich ist. Bei Bestrahlung mit der 351 nm Strahlung fließen die Elektronen zur Goldplatte hin, während sie im anderen Falle zum freiliegenden Ende der Kette wandern. Somit lässt sich mit Licht die Stromrichtung dieser aus zwei Molekülen bestehenden Diode umdrehen.

Ermöglicht wird dies dadurch, dass die intrinsischen elektrischen Ladungen der beiden Moleküle unterschiedlich über diese verteilt sind. Dadurch weisen die so genannten Dipolmomente der beiden Ketten in unterschiedliche Richtungen. Diese Momente beschleunigen die durch die Lichtbestrahlung erzeugten freien Elektronen, die sich daher auf beiden Ketten in unterschiedliche Richtungen bewegen.

Stefan Maier
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Schlan|gen|be|schwö|rer  〈m. 3〉 Orientale, der Schlangen durch Kopfbewegungen (u. scheinbar auch Musik) zu Bewegungen (zum ”Tanzen“) veranlasst

Tri|al and Er|ror  〈[trl nd r(r)] n.; – – –; unz.; Päd.; Verhaltensforschung〉 Methode der Problemlösung u. des Lernens, bei der eine Aufgabe nicht durch strategische Vorüberlegung, sondern durch wiederholtes Ausprobieren versch. Verhaltensoptionen bis zum schließlichen Eintreffen des gewünschten Ergebnisses gelöst wird ● im Experiment fand die Taube mit der Trial–and–Error–Methode heraus, hinter welcher Klappe Futter lag [engl., ”Versuch und Irrtum“]

hoch  〈Adj.; hö|her, am höchs|ten〉 1 von unten bis oben gemessen, sich nach oben erstreckend, in der Abmessung, Ausdehnung nach oben 2 in einer bestimmten Höhe (befindlich) … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige