Entwickler des Flugzeugbauers Airbus wollen Flugpassagieren Duschen anbieten, die statt mit Wasser mit heißer Luft für Erfrischung sorgen. Der Passagier setzt sich dazu in einer kleinen Kammer auf einen Drehstuhl und bekommt aus mehreren Düsen heiße, befeuchtete Luft ins Gesicht geblasen. Auf Wunsch können noch Duftstoffe zugemischt werden.
Der Nutzer der Luftdusche kann über ein Bedienelement die Temperatur des Luftstroms regulieren und die gewünschte Duftnote auswählen. Für das Wohlbefinden soll außerdem eine Klangkulisse beispielsweise aus Meeresrauschen oder stimmungsvoller Musik sorgen. Die entsprechenden optischen Reize wollen die Entwickler mit einer farbigen, regulierbaren Beleuchtung liefern. Diese Kombination sinnlicher Eindrücke soll dem Passagier in der Kammer ein Gefühl der Erfrischung geben, auch wenn kein Wasser zur Verfügung steht, heißt es in der
Patentanmeldung.
Die Luftdusche könnte nach den Plänen der Entwickler um Anna Bauch anstelle einer gewöhnlichen Toilette oder eines Waschraums in Langstreckenflugzeugen eingebaut werden. Da sich die Benutzer der Luftdusche nicht entkleiden müssen, seien Mühe und Zeitaufwand für die Passagiere gering.
Das Duschen an Bord von Flugzeugen scheitert bisher nicht nur an der vor allem in den billigen Klassen drückenden Enge im Cockpit, sondern auch am Gewicht: Um auch nur einem kleinen Teil der Passagiere eines Langstreckenflugs eine Dusche zu ermöglichen, müssten Hunderte von Litern Wasser mitgeführt werden. Anfang des Jahres hat Boeing, der amerikanische Konkurrent von Airbus, daher eine Dusche zum Patent angemeldet, die mit fein zerstäubtem Wasser arbeitet.
New Scientist, Onlinedienst ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald