Die Natur liefert das Vorbild: Auf allen Vieren flitzt ein Gecko problemlos Zimmerwände hoch und über Kopf die Decke entlang. Die Senkrechte können dank der Erfindung von Gerald Winkler aus Herzogenaurach nun auch Menschen angehen: Sein „Gekkomat“ besteht aus vier Saugnäpfen, die Kletterer an Händen und Füßen tragen. Damit kann er Häuserfassaden, Brückenpfeiler und Kamine erklimmen. Gedacht ist die Erfindung vor allem für Rettungseinsätze in luftiger Höhe, berichtet der britische Nachrichtendienst BBC.
Die Saugnäpfe werden mit Hilfe von Druckluft aus einer Flasche angetrieben, die der „Geckonaut“ auf seinem Rücken trägt. Wird ein Saugnapf auf die Wand gesetzt, bildet sich zwischen Wand und dem Gerät ein Vakuum, das den Saugnapf an der Wand festhält. Die Wand kann dabei sogar aus rauem Putz oder Beton bestehen, erklärt Winkler. Farbige Lämpchen zeigen an, wann das Vakuum sicheren Halt gibt. Bis zu 250 Kilo kann ein Saugnapf tragen.
Einen Nachteil allerdings hat die technische Raffinesse: Die Ausrüstung wiegt rund 30 Kilo. Dennoch ging bei Versuchen in England ein Stuntman an einer Glaswand ohne Probleme 20 Meter in die Höhe. Wenn auch nicht ganz so schnell wie ein echter Gecko.
Bettina Hellenkamp
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