Ein vertrautes Bild auf deutschen Straßen: Autofahrer bleiben im Stau stecken, obwohl der Verkehrsfunk im Radio freie Fahrt gemeldet hat. Wegen dieses lästigen Problems hat das Projektkonsortium „Technologiestiftung Berlin“ das luftgestützte Verkehrsmonitoringsystem „LUMOS“ entwickelt. Dazu befragten wir Alexander von Reden vom Forschungs- und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik FAV Berlin.
Was ist das Besondere an LUMOS?
Der Straßenverkehr wird mit einer speziellen Kamera vom Flugzeug aus beobachtet und die Informationen werden unverzüglich an eine Datenbank weiter geleitet. Dort werden innerhalb von fünf Minuten die aktuellen Verkehrsinformationen mit bereits bekannten, früheren Daten abgeglichen und daraus eine Verkehrsprognose für die nächsten 20 Minuten erstellt. Diese Prognose wird dann an sämtliche Autonavigationssysteme und Radiostationen weitergeleitet.
Wo kommt das neue System zum Einsatz?
Das Flugzeug soll punktuell kritische Verkehrsknotenpunkte anfliegen. Deshalb ist LUMOS vor allem für die Verkehrsüberwachung bei Großveranstaltungen gedacht. Herkömmliche Systeme messen die Verkehrsdichte über Induktionsschleifen im Straßenbelag. Es fehlen also die visuellen Informationen, die darüber informieren, wodurch der Stau eigentlich verursacht wurde. Bei den jetzigen Verfahren liegt die Genauigkeit der Vorhersagen nur bei etwa 60 Prozent, bei LUMOS dagegen bei 85 Prozent.
Was kostet LUMOS?
Mit 1000 Euro pro Flugstunde ist der Einsatz von LUMOS natürlich nicht ganz billig. Dennoch erwarten wir künftig zur Verkehrkontrolle bei Messen, Demonstrationen und anderen Großveranstaltungen eine sehr rege Nachfrage.