Das Ergebnis: ein Schwamm aus Nanoröhrchen. Das Material besteht zu 99 Prozent aus Luft und ist ? wie im Video zu sehen ? extrem wasserabweisend. Dafür hat es eine besondere Vorliebe für Öl und kann davon dank seiner Struktur das Hundertfache seines Gewichts aufsaugen. Zudem ist der Schwamm ferromagnetisch, kann also leicht gesteuert werden. Gute Voraussetzungen, um beispielsweise aus Tankern auslaufendes Erdöl aufzufangen.
Ein weiterer Vorteil des Kohlenstoff-Bor-Schwamms: Das Öl kann wieder herausgequetscht und recycelt werden ? aus jedem Schwamm bis zu 10.000 Mal, wie die Versuche von Hashims Team zeigten. Auch wenn das Öl verbrannt wird, kann der Schwamm wiederverwendet werden. ?Um den Nano-Röhrchen-Schwamm bei Unfällen wie dem der Deepwater Horizon vor zwei Jahren einsetzen zu können, müsste man große Schilde davon herstellen?, sagt Daniel Hashim ? eine Idee, an dessen Umsetzung er derzeit arbeitet.
Flexibler Einsatz
Neben der Bekämpfung von Umweltkatastrophen hofft der Wissenschaftler auch auf eine Anwendung auf ganz anderen Gebieten: ?Das Material würde sich auch für effektivere und leichtere Batterien eignen oder als Gerüst für künstliches Knochengewebe. Wir könnten den Nanoschwamm sogar mit Polymeren imprägnieren und daraus robuste und leichte Teile für die Automobil- und Luftfahrtindustrie produzieren.? Zudem könnten sich die Forscher den Schwamm auch als Membran für Filter vorstellen.