Um zu untersuchen, ob sich eine derartig mit „Bits“ beschriebene Oberfläche zur Speicherung von Daten eignet, untersuchten die Forscher den Kristall anschließend mit Infrarotlicht einer Wellenlänge von zehn Mikrometern. Siliziumkarbid kann nämlich mit Infrarotlicht zu kontrollierten Gitterschwingungen seiner Atome angeregt werden, so genannten Phonon-Polaritonen.
Da die Größe des Bit-Musters allerdings viel kleiner war als die Wellenlänge des verwendeten Lichts, mussten die Forscher einen aus der optischen Nahfeldmikroskopie bekannten Trick zur Konzentration des Lichts auf einen Bereich unterhalb des Beugungslimits anwenden. Dabei rastert eine winzige Metallspitze mit einem Krümmungsradius von nur wenigen Nanometern die Oberfläche ab. Wenn nun ein Lichtstrahl von der Seite auf diese Spitze auftrifft, so entsteht unter ihr ein Bereich stark erhöhter Lichtintensität.
Auf diese Weise konnte das Schachbrettmuster der Oberfläche abgebildet werden ? mit einer Auflösung, die etwa einen Faktor Hundert unterhalb des Beugungslimits (hier etwa fünf Mikrometer) lag. Die Forscher glauben, dass ihre Methode in Zukunft zur Herstellung neuartiger Datenspeicher eingesetzt werden kann. Dies ist umso interessanter, da in den letzten Jahren auch entscheidende Durchbrüche in der Herstellung hochreiner Siliziumkarbid-Kristalle erzielt worden sind.