Die Stromerzeugung über Solarzellen könnte bald deutlich preiswerter werden. Wissenschaftler aus Berlin und Portland haben eine extrem dünne Solarzelle aus billigen Rohstoffen entwickelt, die zusätzlich noch effizienter arbeitet. Dies berichtet das Fachmagazin „Semiconductor Science & Technology“ (14. April)
Der besondere Effekt der Solarzelle beruht darauf, dass auch Streulicht, das normalerweise verloren gehen würde, genutzt wird. Die Physiker am Hahn-Meitner-Institut in Berlin um Rolf Koenenkamp, der jetzt in Portland (USA) arbeitet, fügten der Zelle dazu eine Schicht aus Titandioxid hinzu, die eine Vielzahl kleinster Poren enthält. Auf dieser Schicht befindet sich als lichtempfindliches Material eine hauchdünne Schicht Cadmium-Tellurid (CdTe).
Trifft nun Sonnenlicht auf die CdTe-Schicht dieses Solarzell-Sandwichs, wird ein Teil der Lichtenergie unmittelbar in elektrischen Strom umgewandelt, der über elektrische Kontakte weitergeleitet wird. Das gestreute Licht wird an den feinen Poren des Titandioxids zurück in die CdTe-Schicht geworfen und kann auch diese Weise ebenfalls genutzt werden. Die Effizienz der Zelle steigt dadurch erheblich an, verglichen mit Zellen ohne dieses poröse Material. Ein weiterer Vorteil dieser Solarzelle ist, dass ihr Aufbau auch auf andere Zelltypen übertragen werden kann, die statt giftiger oder teurer Materialien wie Cadmium beispielsweise Silizium enthalten.
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