„Dies ist das erste Mal, dass EGNOS in ein Auto integriert wurde. Es kann die Sicherheitsstandards der Luftfahrt in jedes Auto bringen“, erklärt Giorgio Solari, technischer Leiter der Vorführung für die Europäische Raumfahrt-Agentur (ESA). Dass EGNOS sogar den hohen Anforderungen der Flugsicherheit entspricht, hatten Tests an verschiedenen Flughäfen Europas im Laufe diesen Jahres bewiesen. Das System soll zudem vergleichsweise günstig sein.
EGNOS, kurz für „European Geostationary Navigation Overlay Service“, soll im Jahr 2003 offiziell seinen Betrieb aufnehmen. Das System empfängt die Signale der GPS- und GLONASS-Satelliten, rechnet einen Korrekturfaktor hinzu und sendet die Signale dann zurück ins All. Dort dienen drei eigene geostationäre Satelliten als Verteiler, von denen aus die präzisen EGNOS-Signale in kürzester Zeit an seine Empfänger auf der Erde gelangen. Bei Funktionsstörungen von GPS oder GLONASS alarmiert das System seine Nutzer umgehend.
Neben der ESA sind die Europäische Kommission und Eurocontrol, die Europäische Luftfahrtbehörde, an der Entwicklung beteiligt. EGNOS gilt als erster Schritt in Richtung GALILEO, einem eigenständigen europäischen Satelliten-Navigationssystem, das seinen Dienst zwischen 2006 und 2008 antreten soll. GALILEOs Netz soll rund 30 Satelliten umfassen. Im Gegensatz zu den Varianten aus Russland und den USA wird GALILEO nicht unter militärischer Kontrolle agieren, sondern europäischen Zivilbehörden unterstehen.