Schon vor 40 Jahren wurde die nun entdeckte Art des radioaktiven Zerfalls vorhergesagt, doch die Physiker vom Oak Ridge National Laboratory sind die Ersten, denen es gelungen ist, ein experimentelles System zu schaffen, durch das Atome gezwungen werden, zwei Protonen auf einmal zu emittieren.
Sie schossen einen Strahl von radioaktiven Fluorionen auf eine mit Wasserstoffatomen angereicherte Plastikoberfläche. Verbinden sich die Fluoratome mit den Wasserstoffatomen entsteht ein Neonisotop, das danach in ein Sauerstoffatom und zwei Protonen zerfällt.
Bisher ist unbekannt, ob die zwei Protonen den Atomkern als ein gebundenes Paar verlassen und sich erst dann trennen, oder ob sie separat aber gleichzeitig emittiert werden. Würden sie den Atomkern getrennt verlassen, könnte es bedeuten, dass sie auch im Atomkern getrennt sind, erklärte Galindo-Uribarri der Leiter des Teams. Verlassen sie den Atomkern aber als Paar, könnten die Wissenschaftler viel über die in einem Atomkern herrschenden Kräfte lernen und “das wäre wirklich eine aufregende Sache” fügte Bertram Blank vom Zentrum für Nuklearforschung in Bordeaux-Gardignan, Frankreich hinzu.
Ralf Möller und New Scientist