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Ratten sollen Erdbebenopfer aufspüren

Erde|Umwelt Technik|Digitales

Ratten sollen Erdbebenopfer aufspüren
Ratten könnten künftig bei der Suche nach verschütteten Menschen helfen. Amerikanische Forscher haben die Nager darauf trainiert, Menschen zu erschnuppern. Sind die Tiere fündig geworden, empfangen in ihr Gehirn eingepflanzte Elektroden ein bestimmtes Signal. Dieses wollen die Wissenschaftler auf einen kleinen Radiosender übertragen, den die Ratten auf ihrem Rücken tragen. Erdbebenhelfer könnten dann das Signal und damit auch die Verschütteten orten, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist (Ausgabe vom 24. September).

Ratten haben einen sehr empfindlichen Geruchssinn. Gegenüber Spürhunden hätten sie den Vorteil, dass sie auch durch sehr kleine Öffnungen kriechen können. Die Herausforderung für den Einsatz von Ratten bei der Rettung ist jedoch, eine Möglichkeit zu finden, wie die Nager ihren Fund anzeigen können. Linda und Ray Hermer-Vazquez von der Universität von Florida in Gainesville hatten daher zunächst untersucht, was sich im Gehirn der Ratten ändert, wenn diese einen Geruch wahrnehmen, nach dem sie gesucht hatten.

Dazu pflanzten sie den Tieren drei Elektroden ein: eine im Teil der Großhirnrinde, der Geruch verarbeitet, eine weitere in dem Teil, der nachfolgende Bewegungen plant und eine dritte Elektrode im Belohnungszentrums des Gehirns. Sie trainierten die Ratten dann, Menschen aufgrund ihres Geruchs zu finden. Waren die Tiere erfolgreich, stimulierten die Forscher das Belohnungszentrum im Gehirn. Mit den anderen beiden Elektroden bestimmten die Wissenschaftler die Reaktion auf den Fund. Dabei fanden sie zwei Änderungen der Gehirnaktivität, die charakteristisch für einen solchen Erfolg sind.

Die Signale der Elektroden sollen nun auf einen Radiosender auf dem Rücken der Ratten übertragen werden. Der Wissenschaftler John Chapin von der Staats-Universität in New York entwickelt zur Zeit einen solchen Sender und die passende Software, welche die Signale bei einem Fund kennzeichnet. Damit wissen Erdbebenhelfer sofort, wo ein Opfer liegt. In neun Monaten will das Team das erste funktionsfähige System vorweisen.

ddp/bdw ? Barbara Witthuhn
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