Guido Meier und seine Kollegen haben nun untersucht, ob die mechanische Bewegung des Speichermediums in zukünftigen Datenträgern überflüssig gemacht werden könnte. Dabei bedienten sich die Wissenschaftler eines im Jahre 2004 von IBM-Forschern aufgestellten Konzepts, bei denen die Trennwände zwischen magnetischen Domänen selbst mithilfe eines spinpolarisierten Stroms über die Platte bewegt werden können.
In diesem Verfahren würden die Wände aneinandergrenzender Domänen hintereinander ohne mechanische Bewegungen mit einem über der Platte befindlichen Sensor in Kontakt kommen. Meiers Gruppe hat nun gezeigt, dass dies in der Tat möglich ist. In ihrem Experiment benutzten die Forscher nur wenige Nanosekunden kurze Strompulse, um eine drei Mikrometer dicke Domänwand auf der Oberfläche einer Nickel-Eisen Legierung zu verschieben.
Damit dies funktionierte, mussten die Spins der Elektronen des Stroms alle in die gleiche Richtung weisen. Der Studie zufolge gelang es dadurch, die Wand mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 Metern pro Sekunde zu bewegen ? allerdings nur über kurze Distanzen. Selbst im besten Fall fuhren sich die Wände nach dem Durchlaufen einer Strecke von etwa einem Mikrometer an einer Fehlstelle der Kristalloberfläche fest. Obwohl das Konzept prinzipiell für die Herstellung einer neuen Generation magnetischer Datenspeicher vielversprechend erscheint, ist daher noch eine Menge Arbeit nötig, um für den technologischen Einsatz praktische Wandverschiebungen zu erreichen.