Schon in früheren Untersuchungen konnten die Wissenschaftler von der Universität von Louisville die positiven Auswirkungen sogenannter Mikrovaskulärer Konstrukte (MVCs) nachweisen. Diese winzigen Fragmente von Blutgefäßen stimulieren den Blutfluss, wenn sie in den Körper eingebracht werden, und können daher eingesetzt werden, um Narbenbildungen zu verhindern.
Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf lösten die Wissenschaftler MVCs in einem Gel aus Kollagen. Dieses MVC und das Kollagen werden vor der Implantation mit dem Gerät kombiniert. „Die Präsenz von MVCs und Kollagen änderte die Art, wie sich Gewebe um das Implantat formte. Die Bildung von Narbengewebe wurde beschränkt, weil die Aktivität der Blutgefäße sehr hoch war“, erläutert Williams. „Beides zusammen konnte eine nachhaltige Blutversorgung über die Zeit sicherstellen“, ergänzt er. Kollagen als Strukturprotein des Bindegewebes hat zudem einen weiteren Vorteil: Es reduziert die Zahl der weißen Blutkörperchen, die normalerweise Entzündungsreaktionen hervorrufen, wenn ein implantiertes Gerät mit dem umliegenden Gewebe wechselwirkt.
Bisher dienten den Wissenschaftlern Tiermodelle als Versuchsobjekte. Derzeit arbeiten sie daran, das System auch an Menschen zu erproben.