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Wie oft kann ein flacher Stein höchstens auf einem See hüpfen?

Astronomie|Physik Technik|Digitales

Wie oft kann ein flacher Stein höchstens auf einem See hüpfen?
Wer stand noch nicht am Rande eines Sees und hat Steine über die Wasserfläche hüpfen lassen? Bei recht guten Würfen versinkt der flache Kiesel meistens nach sechs bis sieben Berührungen in den Fluten. Doch weiteres Üben lohnt sich, denn nach Abschätzungen eines französischen Physikers könnte theoretisch der derzeitige Weltrekord mit stolzen 38 Kontakten gebrochen werden. Seine Überlegungen präsentiert er im American Journal of Physics (Vol. 71, S. 150, Februar 2003).

„Tatsächlich gibt uns unsere Intention empirische Regeln für den besten Wurf. So sind die besten Steine flach und möglichst kreisrund, geworfen wird schnell unter einem kleinen Winkel zur Wasseroberfläche und schließlich gibt man dem Stein mit dem Finger einen kleinen Kick, um diesen in eine stabilisierende Drehbewegung zu versetzen“, beschreibt Lyderic Bocquet von der Claude-Bernard-Universität in Lyon die Grundregeln für einen guten Wurf. Abgesehen von der perfekten Wurftaktik schaut Bocquet aber auf die Bewegungsenergie, die ein flacher Kiesel bei jeder Wasserberührungen verliert. Doch könnte dennoch theoretisch der derzeitige Weltrekord mit 38 Hüpfern mit einem besseren Veständnis der Physik gebrochen werden, fand er in seinen Berechnungen heraus.

Zwar berührt der Stein die Wasseroberfläche nur für einen Bruchteil einer Sekunde, doch reicht dieser Zeitraum für einen kleinen Bremseffekt aus. So reduziert sich mit jedem Kontakt die Flug- und die Rotationsgeschwindigkeit der Steins. Die erste Komponente führt den Stein weiter über den See hinaus, die zweite dagegen stabilisiert die flache Ausrichtung relativ zur Wasseroberfläche. Häufig, besonders bei zu kleinen Steinen, stoppt die Eigendrehung des Steins und er gerät nach dem letzten erfolgreichen Kontakt ins Trudeln. So verändert sich der Winkel zur Wasseroberfläche und der Kiesel taucht unwiederbringlich in die Fluten.

Laut der Rekordseite für Steinhüpfen wurde der bisherige Weltrekord mit 38 Kontakten bei einem Wettbewerb in Texas aufgestellt und 1994 in das Guinness Buch der Rekorde aufgenommen. Als Beweis gilt der Mitschnitt des Wurfs mit einer Hochgeschwindigkeits-Kamera. Es lohnt sich also, weiterhin nach flachen Steinen am Uferrand zu suchen, um vielleicht einen neuen Rekord aufzustellen.

Jan Oliver Löfken
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