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Wissenschaftler stellen Kerne aus vier Neutronen her

Astronomie|Physik Technik|Digitales

Wissenschaftler stellen Kerne aus vier Neutronen her
Ein internationales Wissenschaftlerteam hat in einem am französischen Teilchenbeschleuniger GANIL durchgeführten Experiment erste Hinweise auf die erfolgreiche Herstellung von ?Atomkernen? aus vier Neutronen gefunden. Die sogenannten Tetraneutronen bildeten sich bei dem durch Kollisionen ausgelösten Zerfall von neutronenreichen Beryllium-14 Atomkernen. Die Forscher glauben, dass die hergestellten Neutronencluster zu einem besseren Verständnis der Kernkräfte führen werden.

Die in dem Fachmagazin Physical Review C (Band 65, Referenznr. 044006) veröffentlichte Arbeit wurde von einem internationalen Team von Kernphysikern unter der Leitung von Francisco-Miguel Marques in dem Laboratorium für Teilchenphysik (Laboratoire de Physique Corpusculaire) der französischen Forschungsgesellschaft CNRS bei Caen durchgeführt. Zur Erzeugung der Neutronencluster ließen die Forscher neutronenreiche Atomkerne wie Beryllium-14, Bor-15 sowie Lithium-11 durch Zusammenstöße zerfallen und analysierten die Fragmente mittels Kollisionen mit freien Protonen. Eine Analyse der Geschwindigkeitsverteilung der Protonen ermöglichte Aufschlüsse über die Natur der Kernbruchstücke. Die Forscher glauben, dass bis zu zehn Prozent der Beryllium-14 Bruchstücke in ihrem Experiment in Form von Tetraneutronen vorlagen. Sie wollen nun ihre Untersuchungen schon bald mit besseren Detektoren und stärkeren Teilchenstrahlen wiederholen.

Die durch die Kernkräfte vermittelte Wechselwirkung zwischen freien Neutronen ist ?fast? stark genug, um einen gebundenen Zustand zwischen diesen zu ermöglichen. Dieser Umstand hat seit langem zu Spekulationen über die mögliche Herstellung von aus mehreren Neutronen bestehenden Clustern geführt. Deren Nachweis ist allerdings aufgrund der verschwindend geringen elektrischen Ladung der Neutronen extrem schwierig.

Stefan Maier
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