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Zukunftssicherung durch technologischen Fortschritt und Umweltbewusstsein

Technik|Digitales

Zukunftssicherung durch technologischen Fortschritt und Umweltbewusstsein
Bagger auf Schrotthalde
(Foto: AdobeStock, JEFs-FotoGalerie)
Erfahrungsgemäß ist der technologische Fortschritt der Ursprung von Wohlstand und Entwicklung. Für die Sicherung der Zukunft ist es entscheidend, dass neugewonnenes Wissen in Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit produktiv verwertet wird. Um die Grundlage für eine sichere Zukunft zu schaffen, bedarf es nicht nur neuer Technologien, sondern auch einer zukunftsweisenden Umsetzung in Bezug auf die Umwelt. Langfristig wird diese jedoch durch den technologischen Fortschritt zunehmend zerstört.  Nicht nur auf die Konsumenten, auch auf die Unternehmen wirkt sich der Raubbau an der Umwelt und der damit verbundene Klimawandel aus. Die Folge davon ist eine Knappheit von natürlichen Ressourcen, die langfristig dazu führt, dass die Produktionskosten steigen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen gefährdet wird.

Ein Wandel des Konsumverhaltens zeichnet sich ab

Die letzten Jahre zeigen immer wieder, dass durchaus ein Wandel im Gange ist. Bei den Konsumenten hat bereits ein Umdenken stattgefunden und das gängige Konsumverhalten wird kritischer betrachtet. Um die Zukunft zu sichern, ist es daher notwendig, dass auch in der Wirtschaft ein Wandel vollzogen wird und nicht der Profit im Vordergrund des Handelns steht.

Hierzu gehört nicht nur die Entsorgung von Schrott. Um den Energie- und Rohstoffverbrauch nachhaltig zu reduzieren, sollte bereits am Lebenszyklus von Produkten angesetzt werden. Durch eine umweltschonende Wertschöpfungskette werden die Auswirkungen auf die Umwelt langfristig reduziert und effektiv Kosten eingespart.

Rund zwei Millionen Tonnen Elektroschrott werden jährlich in Deutschland produziert. Ein beträchtlicher Anteil davon stammt nicht aus der Industrie, sondern aus privaten Haushalten. Ob Smartphone, Kaffeemaschine oder Kühlschrank, bei vielen Elektrogeräten ist die Neuanschaffung rentabler, als die Reparatur – nicht verwunderlich also, dass die Menge an Elektroschrott kontinuierlich ansteigt.

Dies resultiert mitunter aus den immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen im Bereich Elektronik, wodurch beim Konsumenten unterschwellig der Drang zur Erneuerung erzeugt wird. Durch die Schnelllebigkeit werden viele Produkte im Rahmen einer Neuanschaffung entsorgt, obwohl diese vielleicht noch in tadellosem Zustand sind. Zusätzlich findet in vielen Unternehmen keine Ersatzteilbevorratung mehr statt, wodurch eine Reparatur erst gar nicht ermöglicht wird.

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In den letzten Jahren ist zudem auch erkennbar, dass die Hersteller ihre Produkte zum Teil bewusst so produzieren, dass zum Beispiel Gehäuseteile nicht ohne Beschädigung geöffnet werden können oder ein Ersatz von Bauteilen gar nicht erst möglich ist. Diese Entwicklung entspricht nicht dem Nachhaltigkeitsgedanken, der sich inzwischen abzeichnet und lässt die Schrottmenge unnötig ansteigen.

Zwar entscheiden sich immer mehr Konsumenten gegen die Neuanschaffung und für die Reparatur von Produkten, doch müssen hierfür von der Industrie auch die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden, wie etwa:

  • Verlängerung des Lebenszyklus durch Verarbeitung hochwertiger Bauteile
  • beschädigungsfreies Zerlegen von Produkten in seine Einzelteile
  • Bevorratung von Ersatzteilen, nicht nur von Verschleißteilen

Solange dies nicht entsprechend umgesetzt wird, ist der Konsument in vielen Fällen fast schon gezwungen, entgegen der Nachhaltigkeit zu handeln. Ein Beispiel hierfür sind etwa akkubetriebene Zahnbürsten, die von Seiten der Hersteller gar nicht darauf ausgelegt sind, den Akku auszutauschen. Dabei ist gerade der Akku ein Verschleißteil, das günstig getauscht werden könnte.

Ressourcen schonen und die Material- sowie Energieeffizienz steigern

Langfristig gesehen geht die Sicherung der Zukunft mit der Schonung der natürlichen Ressourcen einher. Wünschenswert wäre eine Reduzierung des derzeitigen Ressourcenverbrauchs innerhalb der nächsten 30 Jahre auf ein Drittel. Erzielt werden kann dies unter anderem durch eine Steigerung der Material- und Energieeffizienz. Explizit bedeutet das, dass die Wertschöpfungskette nachhaltig genutzt werden muss.

In der Praxis kann dies zum Beispiel durch eine Veränderung bei den eingesetzten Rohstoffarten beziehungsweise der Einsatzmenge realisiert werden. Die Schonung der Ressourcen erfordert zudem den die Verwendung von Recyclat in den Produktionsprozessen. Gleichzeitig sollte die Menge von umweltschädlichen Stoffen, die während des Produktionsprozesses zum Einsatz kommen, beziehungsweise durch diesen entstehen, auf ein absolutes Minimum reduziert werden.

Des Weiteren kann die Ressourcenschonung bereits beim Produktdesign beeinflusst werden. So legen die Produktdesigner in der Designphase fest, welche Materialien und in welcher Menge diese zum Einsatz kommen. Auch der Fertigungsprozess spielt beim Produktdesign eine tragende Rolle. Zu guter Letzt kann in der Designphase auch die Langlebigkeit eines Produktes katalysiert werden.

Umweltmanagementsysteme decken Schwachstellen in Unternehmen auf

Inzwischen greifen viele Unternehmen auf sogenannte Umweltmanagementsysteme zurück, mit denen die Umweltschutzmaßnahmen innerhalb des Betriebes koordiniert und Schwachstellen in einem Betrieb aufgedeckt werden können. Das beinhaltet neben der Planung und Ausführung von Umweltschutzmaßnahmen auch die Festlegung von Verfahrensweisen sowie Verantwortlichkeiten. Hierfür stehen verschiedene Systeme zur Verfügung, nach denen eine Zertifizierung möglich ist, wie zum Beispiel die EMAS-Verordnung oder die Norm ISO 14001.

Definition des Begriffs Umweltmanagement

Der Begriff Umweltmanagement umfasst den Teilbereich des Managements innerhalb eines Unternehmens beziehungsweise einer Behörde, mit dem ein Betrag zum nachhaltigen Wirtschaften geleistet werden soll. Das Umweltmanagement umfasst einerseits die betrieblichen Prozesse und Produkte wie auch andererseits die Verhaltensweisen der dort beschäftigten Mitarbeiter.

Im Rahmen des Umweltmanagements sollen die gesamten betrieblichen Abläufe so organisiert werden, dass ein umweltverträgliches Handeln gewährleistet werden kann. Zusätzlich dient das Umweltmanagement dazu, Risiken in Bezug auf den Umweltschutz frühzeitig zu erkennen und die Nachhaltigkeit langfristig zu stärken. Auch die Einhaltung von gesellschaftlichen und gesetzlichen Anforderungen fallen unter das Umweltmanagement.

Unter die Aspekte des Umweltmanagements fallen unter anderem die folgenden Punkte:

  • Einsatz von Energie und Materialien
  • Nutzung von Flächen
  • Beseitigung von Abfällen
  • Produktionsbedingte Emissionen

Aber auch indirekte Aspekte fließen unter Umständen in das Umweltmanagement mit ein. Dazu zählen etwa die folgenden Bereiche:

  • Arbeitswege der Beschäftigten
  • Nachhaltigkeit von Lieferanten
  • Verhalten von Auftragnehmern

Um das Umweltmanagement entsprechend umzusetzen, kommen Managementsysteme zum Einsatz, mit denen interne Prozesse überwacht und beeinflusst werden können. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel erkennen, ob Maßnahmen in Bezug auf die Energieeffizienz notwendig sind und Handlungsbedarf besteht.

Ein Umweltmanagementsystem bringt in allen Bereichen Vorteile, da nicht nur die Informationswege verbessert werden, sondern in Bezug auf Umweltschutz und Kosteneinsparung auch vorausschauend gehandelt werden kann. Langfristig kann dadurch also die Nachhaltigkeit im Produktionsprozess gefördert werden.

Die Umweltmanagementsysteme im Überblick

Zu den bekanntesten Umweltmanagementsystemen zählen die Europäische Umweltmanagementverordnung EMAS sowie die Norm ISO 14001. Deutschlandweit sind mehr als 10.000 Unternehmen nach der ISO-Norm zertifiziert. Nach der EMAS Verordnung arbeiten ebenfalls mehr als 2.000 Betriebe.

Norm ISO 14001

Entscheidet sich ein Unternehmen für die Zertifizierung nach ISO 14001, so werden die Abläufe des innerbetrieblichen Umweltschutzes von einer Organisation festgelegt. Zusätzlich werden die Verantwortlichkeiten geregelt. Dies umfasst neben der Planung der Umweltschutzmaßnahmen auch die entsprechende Ausführung sowie die Kontrolle der Einhaltung. Hierfür werden Ziele festgelegt, die mithilfe von entsprechenden Maßnahmen erreicht werden sollen.

Das Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 stellt zum einen sicher, dass die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden, aber auch die selbst gelegten Ziele erreicht werden. Auf diese Weise lässt sich der Umweltschutz innerhalb eines Unternehmens kontinuierlich verbessern und ein Beitrag zur Zukunftssicherung geleistet werden.

Des Weiteren bietet die ISO 14001 auch die Möglichkeit, die Leistungen in Bezug auf den Umweltschutz von einer betriebsfremden Person zertifizieren, also bescheinigen zu lassen. Dies kann sich mitunter als Wettbewerbsvorteil erweisen und die Position am Markt langfristig stärken.

EMAS Verordnung

Die Abkürzung EMAS steht für die englische Bezeichnung der von der Europäischen Union entwickelten Norm für Umweltmanagement. Um nach der EMAS Verordnung zu wirtschaften, müssen die teilnehmenden Unternehmen und Organisationen zum einen die oben genannten Anforderungen der Norm ISO 14001 erfüllen.

Zusätzlich zur ISO-Norm verpflichten sich die Unternehmen unter anderem, wesentliche Aspekte der betrieblichen Umweltschutzmaßnahmen zu erfassen sowie ihr Managementsystem von einem zugelassenen Gutachter validieren zu lassen. Die EMAS Verordnung ist zudem mit einer jährlichen Veröffentlichung einer Umwelterklärung verbunden. Auf diese Weise schafft die Verordnung die Transparenz, die sich viele Konsumenten heutzutage wünschen.

07.10.2019

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