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30 Sekunden näher am Weltuntergang

Weltuntergangs-Uhr steht seit gestern auf zweieinhalb Minuten vor zwölf

30 Sekunden näher am Weltuntergang
Weltuntergangs-Uhr
Die Weltuntergangs-Uhr zeigt die Bedrohung der Welt an – je näher die Zeiger an zwölf Uhr stehen, desto größer ist die Gefahr (Foto: Taily/thinkstock)
Sie soll die Bedrohung der Welt durch menschengemachte Technologien anzeigen: die Weltuntergangs-Uhr. Gestern wurde sie offiziell um 30 Sekunden vorgestellt – auf zweieinhalb Minuten vor Zwölf. Einer der Gründe dafür: die Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump.

Wissenschaftler des Bulletin of the Atomic Scientists (BAS) entwickelten die Weltuntergangs-Uhr im Jahr 1947 als Metapher für die Bedrohungslage der Welt. Zwei Jahre nach der Explosion der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki und im beginnenden Kalten Krieg der Großmächte sollte sie auf die Gefahren aufmerksam machen. „Die Weltuntergangs-Uhr soll die Öffentlichkeit davor warnen, wie nahe dran wir sind, unsere Welt mit gefährlichen menschengemachten Technologien zu zerstören“, erklärt John Mecklin von BAS.

Symbol für die Bedrohung der Welt

Bei ihrer Gründung vor 70 Jahren wurden die Zeiger der Uhr auf sieben Minuten vor zwölf gestellt, seither wurde der Zeiger 22 Mal verschoben. Anfangs wurde für die Bewertung des Zeigerstands vor allem die Gefahr durch die atomare Aufrüstung herangezogen. Seit einigen Jahren jedoch bezieht das Uhrengremium auch die potenziellen Bedrohungen durch Klimawandel, Biotechnologien und Umweltzerstörung sowie Cyberkriminalität mit ein.

Am nächsten kam der Zeiger der Zwölf im Jahr 1953, als die USA und die Sowjetunion mit wenigen Monaten Abstand ihre ersten Wasserstoffbomben testeten. Damals war es zwei Minuten vor zwölf. In den letzten zwei Jahren stand der Uhrenzeiger auf drei Minuten vor zwölf – so nah wie seit den 1980er nicht mehr.

30 Sekunden näher am Weltuntergang

Jetzt wurden die Zeiger der Weltuntergangs-Uhr erneut verstellt: Auf zweieinhalb Minuten vor zwölf. Die Begründung: „Im Laufe des Jahres 2016 hat sich die globale Sicherheitslandschaft verdunkelt, die Weltgemeinschaft hat es versäumt, die dringendsten existenziellen Bedrohungen anzugehen, die Atomwaffen und den Klimawandel“, erklärt John Mecklin vom BAS. Auch der Aufstieg nationalistischer Bewegungen in vielen Ländern sei ein Anlass zur Sorge.

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Doch der Hauptgrund für das Vorrücken des Zeigers ist der frischgebackene US-Präsident Donald Trump. „Bisher haben Aussagen einzelner Personen die Entscheidung des Gremiums zum Verstellen der Zeiger nie beeinflusst“, sagt Mecklin. „Aber die Ereignisse rund um den US-Wahlkampf, darunter auch die offenbar russischen Cyberangriffe und die Täuschungskampagnen, haben die Welt gefährlicher gemacht als noch vor einem Jahr.“

„Er hat es noch schlimmer gemacht“

Zum ersten Mal bewegte das Gremium diesmal die Uhrenzeiger nicht in vollen Minuten, sondern nur um 30 Sekunden. Die Begründung dafür: Donald Trump ist erst seit wenigen Tagen im Amt, daher sei es noch zu früh, das volle Ausmaß der damit verbundenen Konsequenzen abzuschätzen. Aber die im letzten Jahr von Trump gemachten Aussagen und Handlungen hätten schon jetzt auf beunruhigende Weise mit historischen Vorbildern gebrochen.

„Obwohl er gerade erst sein Amt angetreten hat, haben seine unkontrollierten Äußerungen, die fehlende Offenheit gegenüber Expertenratschlägen und die fragwürdigen Kabinetts-Ernennungen eine ohnehin schon schlechte Sicherheitslage der Welt noch schlimmer gemacht“, sagt Mecklin. Er und seine Kollegen warnen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine globale Katastrophe sehr hoch sei – es müsse dringend etwas getan werden, um die Risiken wieder zu senken. „Vernünftige Volksvertreter sollten handeln und die Menschheit vom Abgrund wegführen. Und wenn sie es nicht tun, dann müssen vernünftige Bürger vortreten und diesen Weg ebnen“, so Mecklin.

Quelle: Bulleton of the Atomic Scientists (BAS)

© natur.de – Nadja Podbregar
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