Denn die sterbenden Zellen präsentieren Signale auf ihrer Oberfläche – wie eine Fahne, auf der steht: Iss mich. Die Geschwindigkeit, mit der sie diese Signale öffentlich machen, entscheidet darüber, wie schnell die Aufräumarbeiten beginnen können. Durch Regulation der Aufräumrate kontrolliert der Körper, wie viele Zellen den Punkt erreichen, an dem sie zerplatzen und somit Entzündungen entstehen können, spekuliert Spruce. Besonders effizient widmen sich Makrophagen dem Putzen, während andere Zellen wie Amateure nur zum Einsatz kommen, wenn die Profis überfordert sind.
Um den Prozess zu beobachten, bombardierte das Team von Spruce Zellen mit Chemikalien, die sie in den Selbstmord trieben und hierbei vielfältige Signale an ihrer Zelloberfläche präsentierten. Anschließend bestimmten sie die arbeitenden benachbarten Phagocyten. Ein Mechanismus beschleunigte das Verschlingen, so dass die Zellen noch bei lebendigem Leib aufgefressen wurden, während andere platzten, bevor sie entsorgt werden konnten. Bringen eine hohe Todesrate und desintegrierte Zellen den Körper in Unordnung, könnte er überfordert sein. Eine Autoimmunerkrankung wäre die Folge.
Um einem versagenden Aufräumkommando auf die Sprünge zu helfen, wollen die Forscher die suizideinleitenden Signale manipulieren. Indem sie die absterbenden Zellen für die aufräumenden Phagocyten interessanter machen, erhoffen sie sich eine neue Behandlungsmethode von Autoimmunerkrankungen.