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Actinonin erfüllt gleich zwei Wünsche auf einmal

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Actinonin erfüllt gleich zwei Wünsche auf einmal
Ein Antibiotikum namens Actinonin stoppt nicht nur das Wachstum von Bakterien, sondern auch das von Krebszellen. Das haben amerikanische Wissenschaftler entdeckt. Der Wirkstoff blockiert ein Enzym, das eine Schlüsselrolle beim korrekten Aufbau von Eiweißmolekülen spielt. Bislang war angenommen worden, dieses Enzym sei nur im Stoffwechsel von Bakterien unverzichtbar. Die Forscher konnten nun jedoch zeigen, dass es auch in den Mitochondrien von Säugetierzellen vorkommt und in Tumorzellen besonders aktiv ist. Das berichten Mona Lee vom New Yorker Sloan-Kettering-Krebszentrum und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Investigation (Bd. 114, S. 1107).

Das Enzym Peptid-Deformylase sorgt dafür, dass ein neusynthetisiertes Eiweiß funktionsfähig wird. Lange Zeit galt die Deformylase dabei als ein rein bakterielles Enzym, das in höheren Zellen gar nicht vorkommt. Mittlerweile wurde es jedoch auch in Pflanzen, Parasiten und Säugetieren entdeckt. Hier befindet es sich innerhalb der Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle. Genau wie bei Bakterien ist es auch in den höheren Zellen für das Zellwachstum und die Zellteilung unverzichtbar.

Genau aus diesem Grund ist es ein gutes Angriffsziel für die Bekämpfung von Krebs, schreiben Lee und ihre Kollegen. Da sich Krebszellen ständig teilen, ist die Peptid-Deformylase dort besonders aktiv. Den Wissenschaftlern gelang es, durch die Blockade des Enzyms mit Actinonin das Wachstum von Krebszellen im Labor zum Stillstand zu bringen. Auch in Mäusen, bei denen künstlich Lungen- und Prostatakrebs ausgelöst worden waren, verhinderte das Antibiotikum die Tumorbildung. Dabei konnten die Forscher keinerlei schädliche Wirkung auf gesundes Körpergewebe beobachten.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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