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Alle deutschen Projekte gehen leer aus

LIFE-Umweltprogramm

Alle deutschen Projekte gehen leer aus
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Europa © jorisvo - Fotolia.com
Das LIFE-Programm der EU ist die wichtigste Förderung für Projekte im Umweltschutz. Doch bei der diesjährigen Vergabe sind erstmals alle Anträge aus Deutschland durchgefallen. Italien und Spanien haben hingegen in erstaunlichem Maße profitiert. Welche Rolle spielen eigentlich die Berater des spanischen Unternehmens AGRECO bei der Vergabe? Ein Gastkommentar von Marion Hammerl von der Bodensee-Stiftung

In Zeiten der Wirtschaftskrise werden die Gelder für Umweltschutz als erstes gestrichen – daran hat sich leider nichts geändert. Die NGOs in Spanien und Italien kämpfen um´s Überleben und wenn mit der LIFE-Finanzierung wichtige Aktivitäten realisiert werden können, dann ist das Geld gut investiert.

Der Fairness halber sollte die EU Kommission allerdings dann etwaige Präferenzen auch vorher kommunizieren und (deutsche)Antragsteller vorwarnen, dass die Chancen gering sind. LIFE-Anträge sind sehr anspruchsvoll und erfordern mehrere Monate an Arbeit. Diese „Investition“ ist insbesondere für Umweltorganisationen und kleine Unternehmen schwer zu stemmen.

Das Unternehmen AGRECO (ein ehemals italienisches Unternehmen, das heute zur spanischen TYPSA Gruppe gehört) ist für die Evaluierung der LIFE-Anträge verantwortlich und entscheidet, welche Projekte in die „Revisionsphase“ und auf die sogenannte „Short List“ kommen. Nicht ausgewählte Anträge erhalten eine Bewertung der Agreco-Experten, auf deren Grundlage man dann entscheiden kann, es nochmals zu versuchen und einen überarbeiteten Antrag einzureichen.

Natürlich haben wir uns die Bewertungen aufmerksam angesehen und als erfahrener Antragsteller und Koordinator von LIFE-Projekten hat sich in den letzten Jahren zunehmend Unbehagen eingestellt: copy and paste von identischen Textbausteinen in verschiedenen Evaluierungen, das Gefühl, dass der Antrag nur überflogen wurde, nicht nachvollziehbare Schlussfolgerungen… Als Antragsteller hat man natürlich keine Möglichkeit, Einspruch zu erheben.

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Die LIFE-Verantwortlichen erwarten mit Recht eine hohe Qualität der Projekte und natürlich gehen über die Evaluierung der Anträge die Meinungen auseinander. Umso wichtiger sind transparente Evaluierungskriterien und kompetente Personen für die Beurteilung der Anträge als eine Grundvoraussetzung für das LIFE-Programm – und eine berechtigte Erwartung derjenigen, die sich Mühe und Arbeit gemacht haben, Anträge einzureichen.

Zur Autorin
Marion Hammerl arbeitet für die Bodensee-Stiftung und den Global Nature Fund.

Foto: © jorisvo – Fotolia.com

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Bil|dungs|ein|rich|tung  〈f. 20〉 = Bildungsstätte

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