Der Grund für das bessere Abschneiden der alten Menschen liegt in den Botenstoffen im Gehirn, vermuten die Wissenschaftler. Manche dieser so genannten Neurotransmitter fördern die Kommunikation zwischen Nervenzellen, andere hemmen sie jedoch. Die Hemmung des Informationsflusses zwischen Nervenzellen hilft den jungen Menschen, sich besser auf nur eine Sache zu konzentrieren und die restlichen umgebenden Informationen ignorieren zu können. Aus diesem Grund können junge Menschen auch leichter versteckte Objekte in einem Bild erkennen. Im Alter nimmt die Hemmwirkung des Botenstoffs jedoch ab, so dass sich alte Menschen nicht mehr so gut auf einzelne Objekte konzentrieren können. Da sie sich jedoch nicht mehr so stark von Details ablenken lassen, fällt es ihnen leichter, den Überblick zu gewinnen.
Die Ergebnisse der Tests seien ungewöhnlich, da im Alter generell viele Fähigkeiten nachlassen, erklärt Sekuler. Doch auch wenn die verminderte Hemmfähigkeit der Botenstoffe einerseits zu Vorteilen für die Alten führt, so könnte sie sich auf andere Bereiche negativ auswirken. Was sich im Gehirn genau während des Alterns abspielt, ist noch weitgehend unbekannt. Neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet könnten helfen, die geistigen Fähigkeiten im Alter länger zu erhalten, sagt Sekuler.