Die Herzfrequenz wird von einem 24-Stunden-Rhythmus bestimmt, haben amerikanische Forscher herausgefunden. Dieser Tagesrhythmus ist mit ein Grund dafür, warum Herzinfarkte besonders häufig gegen zehn Uhr morgens auftreten: In dieser Zeit schwankt die Herzfrequenz besonders stark, während sie zwischen ein und fünf Uhr morgens am gleichmäßigsten ist. Das erhöhte morgendliche Herzinfarktrisiko hängt damit wohl nicht mit bestimmten Tätigkeiten wie Aufstehen, Sport oder Stress zusammen, berichten Kun Hu von der Universität von Boston und seine Kollegen im Fachmagazin PNAS (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas/0408243101).
Die Wissenschaftler zeichneten zehn Tage lang rund um die Uhr die Schwankungen der Herzfrequenz von fünf Probanden mit einem
Elektrokardiogramm (EKG) auf. Dabei sollten die Probanden ihren Wach- und Schlafrhythmus verändern und zu verschiedenen Zeiten schlafen und aufstehen. Im wachen Zustand sollten sie jedoch immer den gleichen Tätigkeiten nachgehen.
Die Regelmäßigkeit der Herzschläge unterlag bei allen Probanden einem sehr ähnlichen Tages-Rhythmus ? unabhängig davon, ob sie schliefen oder welchen Tätigkeiten sie im wachen Zustand nachgingen, ergaben die Messungen. Die stärksten Schwankungen traten dabei um zehn Uhr morgens auf, während die geringsten Veränderungen nachts gemessen wurden. Der körpereigene 24-Stunden-Rhythmus lasse sich wohl nicht durch verschobene Schlaf- und Wachperioden oder bestimmte Tätigkeiten beeinflussen, erklären die Forscher.
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass das Herzinfarktrisiko morgens besonders hoch ist. Der Tagesrhythmus der Herzfrequenz könnte ein Grund dafür sein. Einen weiteren Grund hatten Wissenschaftler bereits vor einigen Monaten gefunden: Die Elastizität der Blutgefäße ist um diese Tageszeit besonders niedrig.
ddp/bdw ? Eva Hörschgen