Die Forscher infizierten Hühnerküken mit den drei verschiedenen Erregern. Nach wenigen Wochen stellten sie keine deutlichen Gewichtsunterschiede fest. Auch hatten alle Hühner ungefähr die gleichen Futtermengen zu sich genommen. Jedoch fanden die Forscher innerhalb des Bauchraums der Tiere, die Ad-37 ausgesetzt waren, dreimal mehr Fett als bei den Hühnern aus der uninfizierten Kontrollgruppe. Außerdem hatten die mit Ad-37 infizierten Vögel insgesamt doppelt soviel Körperfett entwickelt. Eine Infektion mit Ad-2 und Ad-31 rief dagegen keine Fettleibigkeit hervor.
Andere Resultate ergaben sich allerdings, als Whigham und ihre Kollegen Zelllinien von Fettvorläuferzellen mit den drei Adenoviren infizierten: Nicht nur unter Einwirkung von Ad-37, sondern auch bei Ad-31 entwickelten sich die Vorläufer zu Fettzellen. Daher könnten Zellkulturen generell keine zuverlässige Auskunft über den Zusammenhang von Adenoviren und Übergewicht geben, folgern die Wissenschaftler.
Jetzt müsse geklärt werden, inwiefern die Ergebnisse des Tierversuches mit Ad-37 auf den Menschen übertragbar seien, kommentieren Whigham und ihre Kollegen. Außerdem fordern die Wissenschaftler Studien mit den verbleibenden, bislang nicht untersuchten Adenoviren. Damit könne eventuell geklärt werden, ob ansteckende Viren Mitschuld an der epidemieartigen Ausbreitung von Übergewicht in vielen Ländern tragen.