Ajai Vyas und seine Kollegen infizierten Mäuse und Ratten mit dem Parasiten und untersuchten die Auswirkungen der Infektion auf das Verhalten der Tiere. Einen Teil der Versuchsanlage präparierten die Forscher mit Katzengeruch. Die infizierten Nager verloren die angeborene Schutzreaktion, Katzen zu meiden, und wurden von dem Katzengeruch sogar stark angezogen. In allen anderen Versuchen zeigten die infizierten Tiere jedoch keine Auffälligkeiten gegenüber ihren gesunden Artgenossen: Die Infektion beeinflusste weder Geruchsvermögen, noch die Fortbewegung oder das Verhalten bei erlernten Ängsten.
Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Toxoplasma gondii nur die Verhaltensweisen verändert, die dem Erreger für seine Vermehrung nutzen und dazu führen, dass sich der Entwicklungszyklus wieder vollenden kann. Die Forscher konnten zudem nachweisen, dass sich der Parasit besonders im Mandelkern ausbreitet, einer Gehirnregion, die für die Entstehung und Bewertung von Angstempfinden verantwortlich ist. Der Parasit manipuliere auf diese Weise sehr gezielt das Verhalten des Zwischenwirts. Forscher vermuten schon seit Längerem, dass Toxoplasma gondii psychische Störungen verursachen kann.