Amerikanische Forscher des Instituts für Genomforschung TIGR haben das Erbgut des Milzbranderregers entschlüsselt. Mit den Informationen sollen Diagnose- und Therapie-Möglichkeiten einer Anthrax-Infektion verbessert werden. Außerdem unterstützen sie die Suche nach dem Absender der Milzbrand-Briefe, so ein Bericht der New York Times. Die Arbeit löst Diskussionen darüber aus, ob die Genom-Daten veröffentlicht werden dürfen oder nicht.
Wissenschaftler um Claire Fraser entzifferten den so genannten Ames-Stamm des Bakteriums. Laut amerikanischen Behörden ist er in den Briefen, die in Florida auftauchten, versendet worden. Da die Forscher sowohl den Laborstamm als auch die Bakterien aus den ersten Milzbrand-Briefen sequenzierten, soll der Vergleich Hinweise auf die Herkunft liefern. Ein Teil des Anthrax-Erbguts wurde bereits vor einiger Zeit entschlüsselt. Forscher entdeckten acht Bereiche, die den so genannten Fingerabdruck bilden. Die Identifizierung weiterer Fingerabdrücke im entschlüsselten Erbgut könnte neue Hinweise liefern, aus welchem Labor der Stamm seinen Ursprung hat. Mit Hilfe des Fingerabdrucks konnte auch der Ames-Stamm aus den US-Labors als ursprüngliche Quelle der Milzbranderreger in den Briefen ausgemacht werden.
„Wir wollen das Genom veröffentlichen“, sagte Frazer. Das Institut rechnet noch Ende dieses Monats mit dem Gang an die Öffentlichkeit. Das FBI wolle die Forschungsergebnisse allerdings noch unter Verschluss halten. Es gebe zwar nichts zu verheimlichen, aber man wolle deutlich machen, dass das FBI eine Verantwortung trage.
pte