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Antidepessivum hilft gegen Schlafapnoe

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Antidepessivum hilft gegen Schlafapnoe
Ein Antidepressivum kann offenbar Symptome der Schlafapnoe vermindern. In einer Studie senkte das Medikament mit dem Wirkstoff Mirtazapin die Zahl der Atemstillstände von Patienten während des Schlafes um die Hälfte. Zudem konnte es die Anzahl nächtlicher Schlafstörungen um 28 Prozent verringern. Alle Patienten zeigten eine deutliche Verbesserungen ihrer Symptome, berichteten amerikanische Mediziner auf dem jährlichen Treffen der Associated Professional Sleep Societies.

Die Forscher um David Carley von der Illinois-Universität in Chicago untersuchten zwölf Patienten zwischen 20 und 70 Jahren. Eine Stunde vor dem Schlafengehen verabreichten sie ihnen entweder Mirtazapin oder ein Placebo. Daraufhin wurden die Patienten während der gesamten Nacht beobachtet. Das Antidepressivum brachte im Vergleich eine deutliche Verbesserung der Beschwerden.

In Deutschland ist der Wirkstoff Mirtazapin in dem Antidepressivum Remergil® enthalten. Die Forscher hatten vor ihrer Studie verschiedene Medikamente bereits an Ratten getestet. Dabei hatte Mirtazapin die besten Ergebnisse erzielt. Es blockiert im Gehirn die Wiederaufnahme des Glückshormons Serotonin in den synaptischen Spalt, so dass die Serotonin-Rezeptoren dauerhaft erregt werden. Der Botenstoff ist an der Kontrolle von Stimmung, Gefühlen, Appetit und Schlaf beteiligt ist.

Allein in den USA leiden 15 bis 20 Millionen Menschen an der potenziell lebensbedrohlichen Schlafapnoe. In Deutschland schätzen Experten laut Angaben des Fachverbandes Schlafapnoe/Atemstillstand und chronische Schlafstörung e. V. die Zahl der Betroffenen auf sechs Millionen. Der Name Schlafapnoe leitet sich vom griechischen Wort Apnoia ab, das Windstille bedeutet. Es handelt sich um einen Atemstillstand während des Schlafs, der mindestens zehn Sekunden andauert und öfter als zehnmal in der Stunde auftritt. Er kommt dadurch zustande, dass die entspannte Zunge beim Schlafen in den Rachenraum hineinrutscht und so die Atemwege blockiert. Betroffenen kann während einer Nacht mehrere hundert Mal der Atem stocken und bis zu zwei Minuten still stehen.

Durch den Atemstillstand kommt es beim Patienten zu einer Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff. Schlafapnoe kann zu Tagesschläfrigkeit, Sekundenschlaf und Schwindelanfällen führen und der Auslöser für Bluthochdruck, Herzversagen und Schlaganfälle sein. Bisher wurde die Schlafapnoe mechanisch mit Masken oder nasalen Atemtherapiegeräten behandelt, die eine kontinuierliche Überdruckbeatmung aufrecht erhalten.

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Christine Harbig
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