Flüsse und Seen in den Vereinigten Staaten sind mit Medikamenten verseucht. Ein amerikanisches Forscherteam hat 139 Gewässer des Landes untersucht und Spuren Dutzender Medikamente entdeckt. Die Studie des US-Geological-Survey erscheint am Mittwoch in der Onlineausgabe des Fachblatts „Environmental Science & Technology“.
Insgesamt 82 verschiedene Medikamente machten die Forscher um Dana Kolpin in den Gewässern aus. Darunter waren Schmerzmittel, weibliche Sexualhormone, aber auch verschreibungspflichtige Herzmittel. Die Substanzen kämen in Mengen vor, die Fischen und anderen Wasserlebewesen schaden, sagen die Forscher. Auf Menschen sei bisher jedoch kein nachteiliger Effekt durch die Medikamentenrückstände bekannt.
Frühere, kleinere Untersuchungen konnten auch in Deutschland und der Schweiz in verschiedenen Gewässern Medikamente nachweisen. Die Mittel würden in der Regel über die Ausscheidung von Urin und Fäkalien in Flüsse und Seen gelangen, schreibt der Umweltexperte Thomas Thernes in einem Bericht für das Institut für Wasserforschung und Wassertechnologie in Wiesbaden. Kläranlagen könnten die Wirkstoffe nur teilweise eliminieren.
ddp/bdw – Marcel Falk