Er und seine Kollegen erhoben die Daten von 84 Kindern im Alter von sieben bis zwölf Jahren und ihrer Eltern mit Hilfe eines Fragebogens. Es zeigte sich, dass in den Familien die asthmakranken Kinder mit ihren Krankheitsbeschwerden besser umgehen konnten, wo die Rollen klar verteilt waren, die Spielregeln beachtet wurden, die Familienmitglieder aneinander Anteil nahmen und sich gegenseitig emotional unterstützten. Kinder in schlecht organisierten Familien hingegen erlebten den Husten oder die Kurzatmigkeit eher als beängstigend.
Nicht feststellen konnten die Forscher, welcher Faktor den anderen bestimmte: Verursachte die Asthma-Erkrankung des Kindes Stress-Situationen in der Familie, oder trugen die Stress-Situationen in einer Familie zur Asthma-Erkrankung eines Kindes bei? „Dies wäre nur dann möglich zu erfahren, wenn man die Kinder und ihre Familien über einen längeren Zeitraum beobachten würde“, sagt Sawyer. Er plädiert aber auf jeden Fall dafür, künftig mehr Daten von chronisch kranken Kindern über ihre Lebensqualität zu erheben. „In der Vergangenheit hat man solche Informationen von den Eltern eingeholt, aber deren Angaben stimmen oft nicht mit den Angaben der Kinder über ihre Lebensbedingungen überein“, so Sawyer.