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Auf dem Weg zur Malaria-Impfung

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Auf dem Weg zur Malaria-Impfung
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Die Anophelesmücke kann Malaria übertragen. Gegen die Krankheit wird jetzt ein Impfstoff entwickelt. Bild: wikipedia.de
Ein Impfstoff gegen die Tropenkrankheit Malaria hat in einer klinischen Studie eine wichtige Hürde genommen: Die Substanz namens RTS,S zeigte bei afrikanischen Kindern keine Nebenwirkungen und rief eine deutliche Immunantwort hervor. Letzteres ist ein Zeichen, dass sich das Immunsystem gegen den Krankheitserreger, den Parasiten Plasmodium falciparum, gewappnet hat. Das zuständige internationale Medizinerteam um den Spanier Pedro Alonso von der Universität von Barcelona strebt nun in einer weiteren klinischen Studie an, die Wirksamkeit der Impfung zweifelsfrei zu belegen. Bislang gibt es keine Impfung gegen die Malaria, mit der sich jedes Jahr mehrere hundert Millionen Menschen infizieren. Die aktuelle Studie wurde von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung unterstützt. Impfstoffentwickler ist der Pharmakonzern GlaxoSmithKline, der bis zum Jahr 2011 einen Impfstoff auf den Markt bringen will.

Die Forscher impften in ihrer Studie 214 Kleinkinder in Mosambik mehrmals in den ersten 18 Lebenswochen. Ein Teil der Kinder erhielt den Malaria-Testimpfstoff, ein anderer Teil einen Standardimpfstoff gegen die Gelbsuchtvariante Hepatitis-B. Alle Probanden erhielten Routineimpfungen für Kleinkinder etwa gegen Diphtherie, Tetanus oder Polio. Im Beobachtungszeitraum von sechs Monaten konnten die Forscher keine Nebenwirkungen des Malaria-Impfstoffs entdecken. Damit bescheinigen sie der Impfung eine gute Verträglichkeit.

Blutproben zeigten zudem, dass sich Antikörper gegen den Parasiten gebildet hatten. Im Studienverlauf erkrankten 68 Kleinkinder an Malaria: 22 Kinder trotz Malariaimpfung, 46 Kinder in der Kontrollgruppe ohne Malariaimpfung. In einer vorläufigen Berechnung bestimmen die Forscher daraus die Wirksamkeit des Impfstoffs auf 65 Prozent im Studienzeitraum. In einer sogenannten klinischen Studie der Phase III wollen die Forscher nun die Wirksamkeit der Impfung für eine Zulassung belegen. Dazu soll der Stoff gegen Ende des Jahres 2008 in mehreren afrikanischen Ländern an Testpersonen ausgegeben werden.

Die Anophelesmücke überträgt den Parasiten durch Mückenstiche von bereits infizierten Menschen auf gesunde. Kleine Kinder haben dabei ein besonders hohes Risiko, an Malaria zu erkranken. Nach Angaben des Impfstoffherstellers GlaxoSmithKline sind bereits 300 Millionen US-Dollar in die Entwicklung von RTS,S geflossen.

John Aponte (Universität von Barcelona) et al.: Lancet, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1016/S0140-6736(07)61542-6 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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