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Aufgespießt: Liebe geht durch den Magen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Aufgespießt: Liebe geht durch den Magen
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Erdbeeren beugen durch Alkohol gereizten Mägen vor. Foto: Image courtesy of John Wardell
Er nimmt sie mit auf sein Hotelzimmer. Ein Kellner schiebt ein Wägelchen herein, auf dem eine Flasche Champagner im silbernen Kühler steht. Daneben eine Glasschale mit Erdbeeren. Eine klischeehafte Verführungstaktik? Vielleicht. Doch immerhin denkt der Verführer an das körperliche Wohl der Angebeteten: Die Erdbeeren „heben nicht nur den feinen Geschmack des Champagners“, wie der silberhaarige Traummann in einer bekannten Filmkomödie es formuliert, sie schützen auch den Magen vor der Attacke durch den Alkohol, haben Forscher der Universität Ancona, Italien, jetzt gezeigt. So kann frau sich einen Rausch ohne unangenehme Nachwirkungen gönnen und gleichzeitig Magengeschwüren vorbeugen.

Erdbeeren gehören seit der Steinzeit zum Speiseplan des Menschen. Kein Wunder, denn sie enthalten nicht nur viel Vitamin C, sondern gelten aufgrund ihres hohen Gehaltes an Polyphenolen auch als entzündungshemmend. Dass Alkohol diese gesundheitsfördernde Wirkung erst richtig zum Tragen bringt, ist bereits seit einigen Jahren bekannt. Doch neuen Ergebnissen von Wissenschaftlern um den Mediziner José Alvarez-Suarez von der Universität in Ancona zufolge wirken die Früchte des Rosengewächses nicht nur mit, sondern auch gegen Alkohol, oder besser gesagt gegen von Alkohol verursachten Schäden.

Alvarez-Suarez fütterte Ratten zehn Tage lang unter anderem mit Erdbeeren. Anschließend bekamen die Tiere Ethanol. Die so mit Polyphenolen, antioxidierend wirkenden Stoffen, präparierten Mägen der Nager wiesen anschließend deutlich geringe Folgeschäden auf. So waren nur drei Prozent des Verdauungsorgans entzündet. Bei Ratten, die keine Erdbeeren bekommen hatten, waren es über 20 Prozent. Ein weiterer Vorteil der Obstfresser: Die Antioxidantien schützten nicht nur die Magenschleimhaut vor den schädlichen Nebenwirkungen des Alkohols, sondern verbesserten auch die körpereigene Abwehr gegen chronische Magenerkrankungen. Entsprechend verringerte sich das Risiko für Gastritis und Magenkrebs, sagen die Wissenschaftler.

Fasst man beide Studien zusammen, beutet das: In Alkohol eingelegte Erdbeeren beugen durch Alkohol verursachte Magenbeschwerden vor. Doch Vorsicht: Die Rauschwirkung des Alkohols vermögen die süßen Früchte nicht zu reduzieren.

José Alvarez-Suarez (Università Politecnica delle Marche, Ancona) et al.: PLoS ONE, Bd. 6, Nr. 10, Artikel e25878 wissenschaft.de ? Marion Martin
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