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Aufstieg zum Glück

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Aufstieg zum Glück
Ein sozialer Aufstieg wird vom Gehirn ähnlich verarbeitet wie der Gewinn von Geld. Das haben Wissenschaftler herausgefunden, als sie die bei einem Aufstieg in der sozialen Hierarchie aktivierten Hirnbereiche identifizierten. Sie untersuchten dazu Versuchsteilnehmer, die bei einem Computerspiel in einer Hierarchie auf- und absteigen konnten. Die Ergebnisse zeigten bereits auf neuronaler Ebene, wie wichtig der soziale Status für Menschen ist, schreibt das Team um Caroline Zink vom National Institute of Mental Health in Bethesda.

In dem Spiel traten die Probanden in einfachen Spielen wie etwa einem Reaktionstest gegeneinander an ? allerdings nur vermeintlich. Tatsächlich hatten die Forscher den Ausgang dieser Spiele ohne das Wissen der Probanden bereits zuvor festgelegt, um während des Spiels durch funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI) zielgenau die Reaktionen des Gehirns auf den Auf- oder Abstieg in der Hierarchie messen zu können. Der jeweilige Status innerhalb der Hierarchie wurde mit einer hohen oder niedrigen Anzahl von Sternen unter dem Foto eines jeden Spielers angezeigt. In einem Teil des Experiments hatten die Versuchsteilnehmer die Möglichkeit, in der Hierarchie auf- und abzusteigen, in einem anderen Teil gab es eine starre Hierarchie.

Schon der bloße Anblick eines Spielers von höherem Rang aktivierte einen Hirnbereich in der Nähe der Stirn, der unter anderem für die Einschätzung des sozialen Status zuständig ist. Wenn in dem Spiel die Möglichkeit zum Aufstieg in der Hierarchie bestand, so wurden zudem Hirngebiete aktiv, in denen Emotionen verarbeitet werden. Wenn ein Spieler aufstieg, reagierte das sogenannte ventrale Striatum, eine Hirnregion, die Ereignissen eine Bedeutsamkeit zuordnet, ebenso stark wie beim Erhalt von Geld, fanden die Forscher heraus. Der Abstieg in der Hierarchie war umso schmerzhafter, je weiter der Spieler zuvor an der Spitze der Hierarchie gestanden hatte. Schon die Aussicht auf einen Abstieg aktivierte Schaltkreise im Hirn, die mit emotionalem Schmerz in Verbindung gebracht werden.

Aus vielen anderen Studien und Versuchen ist bereits bekannt, dass sich ein niedriger sozialer Status negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Andererseits müssen Menschen in guten Positionen oft den Verlust ihres hohen Platzes in der Hierarchie fürchten. Das könnte, wie in den Versuchen gezeigt, neuronale Netze im Hirn aktivieren, die emotionalen Stress auslösen, und dadurch zu einem erhöhten Risiko für stressbedingte Gesundheitsprobleme führen, vermutet Andreas Meyer-Lindenberg, einer der Autoren der Studie.

Caroline Zink (National Institute of Mental Health, Bethesda) et al.: Neuron, Band 58, S. 273 ddp/wissenschaft.de ? Michael Böddeker
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