Earl Stadtman und seine Mitarbeiter vom National Institutes of Health in Bethesda untersuchten, welche Bedeutung dieses Enzym für den Gesamtorganismus hat. Dazu erzeugten sie Mäuse, denen das MsrA-Gen fehlt. Erwartungsgemäß waren die Tiere anfälliger gegen oxidativen Stress. Unerwartet war, dass dieser Genverlust die maximale Lebensspanne der Mäuse um 40 Prozent verkürzte.
„Nach unserem Wissen sind wir die Ersten, die nachgewiesen haben, dass der Verlust eines einzelnen Gens die Lebenserwartung von Säugetieren verringern kann“, schreiben die Wissenschaftler. Der Genverlust bewirkte unter anderem neurologische Störungen, die sich im Alter von sechs Monaten in einem „Zehenspitzengang“ der genetisch veränderten Tiere äußerten.
Der im Alter nachlassende Schutz gegen oxidativen Stress ließe sich möglicherweise dadurch verbessern, dass man die MsrA-Aktivität erhöht oder zumindest stabilisiert. Entsprechende Wirkstoffe könnten so altersbedingte Erkrankungen verhindern und damit den Alterungsprozess insgesamt verlangsamen.