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Babys aus dem Reagenzglas: Wer ein Mädchen will, bekommt es auch

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Babys aus dem Reagenzglas: Wer ein Mädchen will, bekommt es auch
Ein Team von US-amerikanischen Wissenschaftlern hat eine Technik entwickelt, um im Reagenzglas gezielt weibliche Embryonen zu erzeugen. Die Samenzellen mit dem männlichen Geschlechtschromosom werden vor der Befruchtung der Eizelle identifiziert und aussortiert. Damit wollen die Forscher vor allem Familien mit genetischen Krankheiten, an denen vor allem Jungen erkranken, zu gesunden Kindern verhelfen, hieß es bei der 17. Jahrestagung der europäischen Gesellschaft für Reproduktion und Embryologie in Lausanne.

Die Wahrscheinlichkeit, dass mit Hilfe der Sortierungstechnik auch wirklich ein Mädchen geboren wird, liege bei mehr als 90 Prozent, erklärt der an den Forschungen beteiligte Wissenschaftler Harvey Stern. In einer noch laufenden Studie sind nach Angaben des Wissenschaftlers auf diese Weise bereits 187 Babys geboren worden.

Das Verfahren beruht auf der unterschiedlichen Größe der Chromosomen X und Y. Diese beiden Chromosomen enthalten das Erbgut, die das Geschlecht bestimmen. Die Spermien mit dem größeren X-Chromosom können die Wissenschaftler von den anderen Spermien trennen. Befruchtet ein Spermium mit X-Chromosom eine Eizelle, entsteht aus dem Embryo ein Mädchen.

Es gibt Krankheiten, die auf einem genetischen Defekt des X-Chromosoms beruhen, etwa bestimmte Muskelerkrankungen oder die Bluterkrankheit. Die Eltern tragen diesen Defekt bereits in sich. Da ein Junge nur ein X-Chromosom besitzt, bricht die Krankheit mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Mädchen dagegen besitzen zwei X-Chromosomen. Sie erkranken nicht, da das gesunde X-Chromosom den Defekt des anderen Chromosoms ausgleicht. Nur wenn das X-Chromosom vom Vater und von der Mutter defekt sind, bricht auch bei Mädchen die Krankheit aus.

Dr. Thomas Meißner
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