Hierbei stellten die Wissenschaftler fest, dass die Kleinkinder Lärm besser wahrnahmen als einzelne Töne. „Babys haben einen anderen Weg, die Welt zu hören“, sagt Werner. Während Erwachsene gelernt haben, sich von Hintergrundgeräusche nicht ablenken zu lassen und auch bei laufendem Fernseher ihrem Gesprächspartner lauschen können, fällt Kleinkindern dies noch schwer. Auf sie strömen alle Geräusche mit gleicher Intensität ein.
Nach Meinung von Werner könnte dieses Verhalten ein Relikt aus alten Zeiten sein, als es noch sinnvoll war, neue Geräusche sofort identifizieren zu können, um ? falls nötig ? schnell die Flucht ergreifen zu können. Heutzutage ist das Baby mit seinem Hörvermögen im Nachteil. Und so lernt es, nur Wichtiges herauszufiltern. Im Alter von zehn Jahren unterscheidet sich das kindliche Gehör schließlich nicht mehr von dem der Erwachsenen.
Wenn sie also sicher sein wollen, dass ihnen ihr Baby auch zuhört, sollten sie andere Lärmquellen abstellen. Erst ohne laufenden Fernseher haben sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der Kleinen.