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Bequemer Artenschutz

Erde|Umwelt

Bequemer Artenschutz
Bei der Einrichtung der großen Naturschutzgebiete der Erde blieben viele der artenreichsten Gebiete außen vor. Zu dieser Einschätzung sind britische Forscher gelangt, nachdem sie Datenmaterial zu den 63 größten Naturreservaten der Welt ausgewertet hatten. Demnach sind durch die Reservate zwar häufig riesige naturbelassene Areale unter Schutz gestellt, sie weisen aber häufig gerade nicht die höchste Dichte an bedrohten Tierarten auf. Meist sei die Lage der Naturreservate vielmehr an menschlichen Bedürfnissen ausgerichtet: Sie befinden sich in dünn besiedelten Gebieten, die für den Menschen kaum interessant sind. Die Forscher zeigen aber durchaus auch die Bedeutung einiger der bestehenden Naturreservate auf: Manche umfassten durchaus auch empfindliche Ökosysteme, die auf eine effektive Einhaltung der Schutzbestimmungen angewiesen seien.

Die beiden Wissenschaftler Lisette Cantú-Salazar und Kevin Gaston von der University of Sheffield analysierten Informationen über Schutzgebiete, die mindestens 25.000 Quadratkilometer umfassen – das entspricht etwas mehr als der Ausdehnung des Bundeslandes Hessen. Reservate dieser Größe gibt es auf allen Kontinenten außer der Antarktis. Gerade die größten Naturschutzgebiete zeichnen sich den Forschern zufolge allerdings durch besondere Kargheit aus: Schnee, Eis, Wüsten und Regionen mit spärlicher Vegetation. Vergleiche mit Weltkarten, die die höchste Dichte der Artenvielfalt auf unserem Planeten widerspiegeln, zeigen, dass sich diese Gebiete häufig gerade nicht mit den Schutzgebieten decken.

Die Forscher fanden allerdings auch Ausnahmen von dieser Regel – Schutzgebiete, die Regionen mit besonders kostbaren Ökosystemen umfassen, wie beispielsweise südamerikanische Nebelwälder oder Lebensgemeinschaften im Gebiet des Himalaya. Häufig sind diese Lebensräume besonders empfindlich, ihr Schutz lässt aber zu wünschen übrig, sagen die Forscher: Die Reservate werden oft schlecht verwaltet und sind unter anderem von Überweidung und illegaler Jagd bedroht. Hierbei besteht den Wissenschaftlern zufolge Handlungsbedarf.

Lisette Cantú-Salazar und Kevin J. Gaston (University of Sheffield): BioScience (Bd. 60, Nr. 10, S. 808) dapd/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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