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Beschirmtes Herz

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Beschirmtes Herz
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Abgeschirmt: Implantat gegen die Bildung von Blutgerinnseln. (Foto: Wolfram Scheible)
Allein in Deutschland leiden etwa 1,8 Millionen Menschen an Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung. Dieses Zittern der Vorhöfe kann so weit gehen, dass das Herz mit bis zu 160 Schlägen in der Minute rast, Patienten bekommen Atemnot und Panikattacken. Und: Vorhofflimmern verursacht Schlaganfälle bei rund 30.000 Menschen pro Jahr, weil sich das unregelmäßig schlagende Herz nicht mehr richtig entleert und sich in den Vorhöfen Blutgerinnsel bilden. Wenn sich diese lösen und ins Gehirn gelangen, können sie eine Arterie verschließen. Viele Betroffene müssen daher vorbeugend Blutverdünner einnehmen. Doch jetzt haben Mediziner eine neue Therapie entwickelt: einen Schirm fürs Herz.

Blutverdünner, wie etwa Marcumar, können den Verschluss einer Arterie zwar verhindern, doch haben sie einen entscheidenden Nachteil: Im schlimmsten Fall wird der Patient zum Bluter. Der Schirm fürs Herz dagegen soll die Einnahme von Blutverdünnern überflüssig machen. Dabei handelt es sich um ein Implantat aus einer Nickel-Titan-Legierung, das eine Ausstülpung des linken Vorhofs verschließt, in der sich die verhängnisvollen Blutgerinnsel besonders häufig bilden.

Es gibt es zwei konkurrierende Produkte aus den USA, die in der EU seit 2005 beziehungsweise 2008 zugelassen sind. Allerdings dauerte diese Zulassung etliche Jahre, schreibt Susanne Donner im Januarheft von bild der wissenschaft. Denn der Nutzen der Implantate war umstritten.

Der Schatten unterm Herz-Schirm

Inzwischen konnten Studien jedoch zeigen, dass der Schirm Patienten mit Vorhofflimmern tatsächlich hilft. Allerdings – wo viel Licht, da auch Schatten. Denn einerseits ist das Einsetzen des Schirmchens kompliziert und erfordert vom Chirurgen großes Geschick. Andererseits kann es passieren, dass sich das Implantat aus seiner Verankerung löst und dann quasi ziellos im Körper „herumwandert“. Im aktuellen Heft von bild der wissenschaft klären wir deshalb ausführlich über das Für und Wider der Therapie auf und erleichtern Betroffenen dadurch ihre Entscheidung.

© wissenschaft.de
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