Bienen haben trotz ihres einfachen Gehirns ein feines Gespür für Formen. Sie können sogar einige Buchstaben unterscheiden, berichten chinesische Wissenschaftler im Fachmagazin „PNAS“ (Online-Vorabveröffentlichung vom 12. Mai).
Bienen, die neben dem Bild von einem „O“ Zuckerwasser erhielten, jedoch bei einem „S“ leer ausgingen, bevorzugen bei der Nahrungssuche fortan Gebilde mit einem Loch in der Mitte, fand Lin Chen von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. So mieden die Tiere etwa ausgemalte „O“s oder Quadrate, flogen jedoch gerne nicht ausgemalte Vierecke an. Ein X ließen sie dagegen unbeachtet.
Offenbar ist es nicht notwendig, ein hoch entwickeltes Säugetiergehirn zu besitzen, um einfache Topographien ? wie beispielsweise ein Loch in der Mitte ? zu erkennen, folgert Chen. Die Fähigkeit zur Formerkennung scheint vielmehr allen Tieren mit Gehirn und Augen gemein zu sein.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek