Es handelt sich um einen so genannten Ionenkanal in der Membran von Tastsinneszellen. Das Protein kann eine Pore bilden, so dass ein Ionenfluss durch die Membran möglich wird. Die Wissenschaftler untersuchten genetisch veränderte Mäuse, denen dieser Ionenkanal fehlt. Die Tiere reagierten überempfindlich auf sanftes Streicheln. Andererseits tolerierten sie der Haut zugefügte Schmerzen wie kräftiges Kneifen oder Einwirkung von Hitze und Säure deutlich besser.
Offenbar ist DRASIC an der Rezeption mehrerer verschiedenartiger Reize beteiligt. Die Forscher vermuten, dass diese Reize eine Öffnung des Ionenkanals bewirken. Die dann in die Zelle einströmenden positiv geladenen Ionen würden ein elektrisches Potenzial erzeugen, das die Weiterleitung von Signalen über die Nerven zum Gehirn ermöglicht.
Wirkstoffe, die das Membranprotein gezielt ausschalten, könnten sich nach Ansicht von Welsh als neuartige Schmerzmittel erweisen. Andererseits ließe sich vielleicht auch die Empfindung angenehmer Berührungsreize steigern. Wie sich der Genverlust insgesamt auf die Sinnesempfindungen der Mäuse ausgewirkt haben mag, ist schwer zu sagen. Möglicherweise reagieren ihre Schnurrbarthaare jetzt empfindlicher, vermutet einer der Wissenschaftler.