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Bizarre Schnecken aus der Urzeit haben moderne Verwandte

Erde|Umwelt

Bizarre Schnecken aus der Urzeit haben moderne Verwandte
Wissenschaftler haben die Verwandtschaft einer Gruppe extravaganter Schnecken geklärt, die vor mehr als 300 Millionen Jahren im Meer lebten: Die mit einer Vielzahl von Panzerplatten und langen Stacheln ausgestatteten Tiere gehören zu den Käferschnecken, die heute noch die Meere bevölkern. Das legt der Fossilfund eines etwa 335 Millionen Jahre alten, überraschend gut erhaltenen Exemplars eines dieser so genannte Mulitplacophoren nahe. Über den außergewöhnlichen Fund berichten amerikanische Forscher in der Fachzeitschrift Nature (Bd. 429, S. 288).

Moderne Käferschnecken oder Polyplacophora sind Weichtiere, die im Meer vor allem in Strandnähe leben. Sie besitzen ausnahmslos eine Skelett-Schale aus acht beweglichen Panzerplatten, die von kleineren Schuppen umgeben ist. Dieser Bauplan hat sich seit 500 Millionen Jahren nicht verändert. Es gibt schon länger Hinweise darauf, dass Käferschnecken mit den ausgestorbenen Multiplacophora verwandt sind. Diese Weichtiere besaßen ein noch extravaganteres Skelett mit mehr Platten, doch wurden bislang nur meist zerbrochene und verstreute fossilen Überreste dieser Lebewesen gefunden. Ein komplettes Exemplar gab es nicht, so dass eine exakte Bestimmung der Verwandtschaft bislang nicht möglich war.

Michael Vendrasco von der Universität von Kalifornien in Los Angeles und seine Kollegen beschreiben nun jedoch einen völlig erhaltenen Vertreter der Multiplacophora, der aus 335 Millionen Jahre alten Gesteinsformationen in Indiana stammt. An diesem Fossil mit 17 Panzerplatten und einer Vielzahl langer Stacheln ist die Anatomie eines Multiplacophoren erstmals klar und deutlich zu erkennen und damit auch die Verwandtschaft zu den Käferschnecken, schreiben die Wissenschaftler. Dass sich der Bauplan moderner Käferschnecken über die Jahrmillionen hinweg so gut erhalten hat, täuscht darüber hinweg, dass diese Weichtiergruppe einst weitaus vielseitiger war, erklären die Forscher.

ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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