In der ersten sollten die Probanden einen Text über die Zeit schreiben, in der die Liebe zu ihrem Partner am stärksten gewesen war, und einen weiteren über das letzte Mal, als sie so empfunden hatten. Die Mitglieder der zweiten Gruppe sollten sich, ebenfalls in zwei Aufsätzen, an die Zeit des stärksten sexuellen Verlangens nach dem Partner erinnern, und die dritte Gruppe diente als Kontrolle ? ihre Mitglieder bekamen keine Vorgaben, worüber sie schreiben sollten. Entscheidend bei diesen Tests war jedoch eine Vorgabe der Wissenschaftler: Alle Probanden sollten beim Schreiben des ersten Textes vermeiden, an die attraktive Person auf dem Foto zu denken, während es ihnen beim zweiten Text ausdrücklich erlaubt war ? sie wurden lediglich gebeten, jedes Mal, wenn ihre Gedanken zu dem Bild wanderten, ein Häkchen in ein Kästchen zu machen.
Das Ergebnis sei unerwartet eindeutig ausgefallen, erklären die Forscher: Bei den Probanden aus der Liebesgruppe fanden sich nur ein Drittel der Häkchen, die bei der Lustgruppe auftauchten, und nur ein Sechstel von denen der Kontrollgruppe. Zudem erinnerten sich die Mitglieder der ersten Gruppe an deutlich weniger Details, die den Fremden für sie attraktiv gemacht hatten, als die anderen beiden Gruppen. Liebe sei demnach eine Art Mittel zum Zweck ? sie helfe, eine Bindung zwischen zwei Menschen zu stärken, kommentiert Studienleiter Gonzaga, der mittlerweile für eine Partnerschaftsvermittlung arbeitet. Das erkläre auch, warum sich Menschen, die einen Partner haben, so häufig die Gelegenheit für eine Affäre entgehen ließen ? und das, obwohl Menschen eigentlich eine sofortige Befriedigung ihrer Bedürfnisse einem langfristigen Gewinn vorziehen.