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Brustkrebsmetastasen ähneln Ursprungstumoren stärker als vermutet

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Brustkrebsmetastasen ähneln Ursprungstumoren stärker als vermutet
Aus Brustkrebstumoren entstandene Metastasen haben den gleichen genetischen Fingerabdruck wie ihre Stammtumoren. Diese Entdeckung niederländischer Forscher stellt die gängige Theorie in Frage, dass Tochtergeschwülste in anderen Körperteilen anders auf Medikamente reagieren als die Tumoren, aus denen sie stammen. Das berichteten Britta Weigelt und ihre Kollegen vom Niederländischen Krebsforschungszentrum in Amsterdam auf der europäischen Brustkrebskonferenz in Hamburg.

Entgegen früherer Vermutungen seien nicht nur einige wenige, sondern alle Zellen eines Brustkrebstumors in der Lage, Metastasen zu bilden, berichteten die Wissenschaftler. Diese Zellen können über das Blut- oder Lymphsystem in andere Organe gelangen und sich dort als so genannte sekundäre Tumoren festsetzen. Weigelt und ihre Kollegen hatten bei 15 Brustkrebspatientinnen die Genaktivitäten in solchen Tochtergeschwülsten aus Lymphknoten und anderen Körperteilen mit denen der ursprünglichen Brustkrebstumoren verglichen. Das Ergebnis: Die so genannten Genprofile, die Muster der aktiven Gene, waren in primären und sekundären Tumoren gleich.

Bislang hatten Wissenschaftler vermutet, dass sich das Genprofil der Metastasen ändert, wenn diese sich in anderen Organen festsetzen. Die Entdeckung der niederländischen Forscher ist für die Auswahl der Therapieform bei Brustkrebspatientinnen sehr wichtig, denn das genetische Profil eines Tumors bestimmt, ob der Krebs mit Chemo-, Strahlen- oder Hormontherapien behandelt werden kann. Da in den Metastasen die gleichen Gene aktiv seien wie in den Primärtumoren, könne mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass sie auch auf die gleiche Behandlungsform ansprechen wie die Tumoren in der Brust, sagt Weigelt.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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